Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kampf gegen Kinderarmut
Sozialkonferenz In Stadtbergen treffen sich rund 100 Fachleute
Stadtbergen Kinderarmut darf es nicht mehr geben: Dies war die einhellige Meinung aller Teilnehmer bei der Sozialkonferenz der AWOSchwaben in Stadtbergen. „Armut von Kindern und Familien in Bayern – Zahlen und Gesichter“lautete das Thema und deutliche Worte fand Bürgermeister Paulus Metz. „Stadtbergen, das in eine städtische Struktur übergeht, spürt deutlich Familien- und Kinderarmut“, sagte er vor den rund 100 Fachleuten.
Wie der Handlungsbedarf genau aussieht, erarbeitete die Sozialkonferenz im Gremium. SPD-Landtagsabgeordneter Harald Güller warf unter anderem die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum ein. Sein Kollege von den Freien Wählern, Johann Häusler, plädierte für die Stärkung des ländlichen Raumes, wo Armut ebenfalls vorhanden sei, wenn auch weniger sichtbar als in der Stadt. Lisa Hagins von der Diakonie Augsburg etwa forderte Hilfen aus einer Hand. „Man wird wahnsinnig mit den vielen Anträgen.“Eine Entbürokratisierung und stattdessen Hilfen „aus einer Hand“und vereinfachte Antragsformulare waren da unter anderem die zentralen Forderungen.
„Kinderarmut muss in den nächsten Jahren abgeschafft werden“, sagte Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich. Als Vertreter des AWO-Partnerverbands war er nach Stadtbergen gereist, denn auch in Österreich, das wie Bayern als reich gilt, sei Armut nicht zu leugnende Realität.