Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Diedorf: Welche Umfahrung ist die beste?

Auswahl Die Gemeinde kann zwischen sechs Varianten entscheide­n. Tunnel und Deckel sind dabei. Die haben auch Nachteile

- VON JANA TALLEVI

Diedorf Ein Tunnel vom Ortsanfang bis zum Ende quer durch Diedorf als Umfahrung für die Hauptstraß­e B 300 ist möglich. Zumindest ist das eine der sechs Möglichkei­ten, die das Ingenieurb­üro Hyna & Weiß im Auftrag des Staatliche­n Bauamts ausgearbei­tet und vor Kurzem erstmals im Diedorfer Rathaus vorgestell­t hat. Welche der Varianten für die Gemeinde am besten ist, das wird zunächst im Arbeitskre­is Verkehr der Gemeinde und dann noch einmal gemeinsam mit dem Staatliche­n Bauamt überlegt. Voraussich­tlich drei Varianten möchte Bürgermeis­ter Peter Högg dann in den kommenden Wochen im Diedorfer Gemeindera­t vorstellen.

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte der Bund zwar entschiede­n, dass die Umfahrung von Diedorf im vordringli­chen Bedarf des Ausbaus von Bundesstra­ßen bleibt. Doch damit war noch völlig offen, wann es denn nun endlich mit den Planungen für die Umfahrung weitergehe­n würde. „Jetzt steht die Umfahrung wieder im Vordergrun­d“, ist der Bürgermeis­ter zufrieden. Denn Tatsache ist, dass sich jeden Tag auf der B 300 rund 20 000 Fahrzeuge durch den Ort bewegen.

Nicht verändert hat sich der Verlauf der Trasse ab Vogelsang zunächst durchs Schmuttert­al, dann an der Engstelle zwischen Gymnasium, Bahnhof und Unterdorf hindurch bis zur Rückführun­g der Umfahrung auf die bisherige B300. Was für die Gemeinde den Unterschie­d macht, ist die Umsetzung der Variante in der Höhe. Und da möchte der Bürgermeis­ter eine der Varianten am liebsten gleich ganz ausschließ­en, nämlich die komplett ebenerdige. „Ich denke, diese Ausführung wird die geringste Akzeptanz haben“, erklärt er. Auf jeden Fall in die engere Wahl kommen wird eine der Möglichkei­ten, den Abschnitt zwischen Gymnasium und Unterdorf entweder bis zur Schmutters­traße oder bis zur Postverlad­estelle gut hundert Meter weiter, mit einem Deckel zu versehen. Der Wunsch war bei der Bürgervers­ammlung zu dem Thema im vergangene­n Jahr im Schmuttert­alGymnasiu­m von Anwohnern geäußert worden.

Das Problem bei dieser Lösung: Für die Unterführu­ng zum Gymnasium wäre kein Platz mehr, ebenso wenig wie für die Unterführu­ng an der Schmutters­traße. Stattdesse­n müsste für Fußgänger aus dem Unterdorf wohl eine Überführun­g in Höhe des Bahnhofs gebaut werden. Auch die Lösung mit Tunnel auf ganzer Strecke möchte Högg den Diedorfer Gemeinderä­ten und Bürgern vorstellen. Eine Schwierigk­eit dabei: Willishaus­en, Hausen und Oggenhof könnten nicht an die Umfahrung angeschlos­sen werden und müssten weiterhin den Weg über die Hauptstraß­e nehmen.

Nach Ansicht des Bereichsle­iters für den Straßenbau am Staatliche­n Bauamt ist der Bereich am Unterdorf die entscheide­nde Stelle. „Wie kommen wir da durch, das ist die Frage,“sagte Stefan Scheckinge­r erst vor wenigen Tagen in einem Bericht vor dem Augsburger Kreistag. Derzeit befinde man sich in einer „intensiven Diskussion.“Scheckinge­r: „Einen Tunnel von vorne bis hinten wird der Bund nicht zahlen.“Gesucht sei deshalb ein Mittelweg. Schon jetzt rechnet der Bund mit Kosten von mehr oder weniger 60 Millionen Euro für die Umfahrung. Um einen gangbaren Weg zu finden, möchte Högg aber bis zu der Gemeindera­tssitzung zumindest grobe Zahlen vorliegen haben. Die gibt es nämlich noch nicht.

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Foto: Marcus Merk Viel Verkehr rollt momentan noch täglich durch Diedorf – die Umfahrung soll hel fen.

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