Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Westendorfs Gemeinderat schafft Platz
Kommunalpolitik Auf welchen Grundstücken im Dorf gebaut werden soll
Westendorf Mit den Worten „mich packt die Ungeduld in manchen Punkten“erklärte Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter, warum er in der vergangenen Sitzung über ein Stückchen Land sprechen wollte, das sich nördlich des Friedhofs anschließt. Im Osten wird der Streifen, der ursprünglich als Erweiterung des Friedhofs dienen sollte, dafür aber nicht benötigt wird, von der Schulstraße begrenzt. Im Westen wird das Stückchen Gemeindefläche von der Blankenburger Straße begrenzt. Richters Ziel: Einen Bebauungsplan aufstellen. Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte, das auf dem Stückchen Dorfgebiet Wohnhäuser entstehen sollen.
Daneben warfen die Räte auch einen gemeinsamen Blick auf andere Flächen im Ortsgebiet, die sich vor allem aufgrund des Baus des Hochwasserdamms ändern werden. Westlich der Bachstraße befindet sich die Fläche, die künftig im Süden durch den Hochwasserdamm begrenzt wird. Die Räte einigten sich darauf, diese Fläche zum Dorfgebiet zu erklären. Der Unterschied zum Wohngebiet besteht darin, dass im Dorfgebiet die Nutzbarkeit seitens der Landwirte mehr Gewichtung findet.
Keine Einigung erzielten die Räte über einen Landstreifen, der entlang der Alt-Schmutter zwischen der bereits bebauten Flächen südlich der Mühle und der westlichen Dorfzufahrt quasi gegenüber dem Hochwasserdamm entstehen wird. Obgleich die Ortsansicht von eben dieser Seite als „besonders schützenwürdig“gelte, konnten die Räte davon auf dem aktuellen Bildmaterial nur wenig sehen.
Florian Weishaupt äußerte Zweifel daran, ob hier überhaupt jemand Interesse bekunden würde, dort zu bauen. Josef Kastner war gegen eine Wohnbebauung. Diese wecke nur Begehrlichkeiten. Manfred Helmschrott sprach sich ebenfalls gegen eine Wohnbebauung aus. Stattdessen plädierte er – ebenso wie Erhard Tobiasch, der als Zuhörer das Wort erteilt bekam – dafür, die Ortsansicht wieder schön zu machen. Auch Oliver Schneider sprach sich für
Für das Gewerbe schaut es gut aus
eine Neugestaltung aus. Richter entschied: Das Thema wird erneut zur Diskussion gestellt, wenn der Hochwasserdamm steht.
Eine positivere Entwicklung zeigte sich mit Blick auf das Gewerbe: Für Gewerbe, das sich ansiedeln möchte, will die Gemeinde langfristig Flächen zur Verfügung stellen. Platz könnte im Anschluss an das Gewerbegebiet Via Claudia in Meitingen entstehen – und zwar in Richtung Norden. Ganz neu ist die Idee, Gewerbeflächen auszuweisen, nicht. Allerdings waren die bisher anvisierten Flächen – an der B-2-Ausfahrt Westendorf, östlich der B2 – nicht umsetzbar. Deswegen beschlossen die Räte einstimmig, den Fokus zu ändern und die ausgewiesenen Grundstücke wieder als landwirtschaftliche Flächen zu widmen. Anstatt an der Ausfahrt Westendorf anzusetzen, liegt der Fokus nun an der B-2-Ausfahrt Meitingen-Nord.
Für vier neue Areale südlich des Gewerbegebiets westlich der B 2 hat der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung den Weg bereitet. Obgleich noch nicht alle Grundstücke im Besitz der Gemeinde sind, wurde im Rat bereits mehrmals darüber gesprochen. Das Fazit: Die Gemeinderäte stimmten einheitlich dafür, den Planungsprozess anzustoßen. Die Änderung des Flächennutzungsplanes sowie die Aufstellung des Bebauungsplanes wurden einstimmig beschlossen.