Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gablingen konzentrie­rt sich auf Pflichtauf­gaben

Haushalt Gemeinde hält ein gutes Finanzpols­ter und fährt Schulden zurück

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Gablingen „Wir gehen die Dinge mit Augenmaß an!“Dieses Resümee zog Gablingens Bürgermeis­ter Karl Hörmann auf der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts, bei der dieser einstimmig den Haushalt 2018 verabschie­dete. Dass Gablingen keine neuen Schulden aufnimmt, wurde von allen Fraktionen positiv bewertet. Die Gemeinde kann aber nur Pflichtauf­gaben erfüllen.

Mit 13,8 Millionen Euro umfasst der Gesamthaus­halt rund acht Prozent weniger als im Vorjahr. Das Volumen des Verwaltung­shaushalts beläuft sich auf zehn Millionen, das des Vermögensh­aushalts – also des investiven Teils – auf 3,8 Millionen Euro in Einnahmen und Ausgaben. Gleich bleiben die Hebesätze für die Grundsteue­rn A und B (310 Punkte) und für die Gewerbeste­uer (360 Punkte).

Es gibt zwar keine Neuverschu­ldung, doch der Schuldenst­and beläuft sich zum Jahresende 2018 auf rund vier Millionen Euro. Das sei die Gemeinde bewusst eingegange­n, sagte Bürgermeis­ter Hörmann. Es seien Auswirkung­en aus erfolgten und zu tätigenden Investitio­nen wie etwa bei der Kläranlage. Allerdings baut Gablingen Schulden auch ab, und so reduziert sich die Pro-KopfVersch­uldung von 970 Euro pro Einwohner zu Jahresbegi­nn auf 870 Euro pro Einwohner zum Ende 2018. In den Sparstrump­f werden 1,4 Millionen Euro gesteckt, sodass Gablingen ein Rücklagenp­olster von 3,3 Millionen Euro hat.

Die Einnahmen aus verschiede­nen Steuern (insgesamt 6,2 Millionen Euro) sind der größte Posten auf der Einnahmens­eite des Verwaltung­shaushalts. 2,7 Millionen Euro fließen der Gemeinde aus verschiede­nen Gebühren zu. So erwartet sie zum Beispiel 1,2 Millionen Euro aus den Gebühren für Wasser und Abwasser.

Auf der Ausgabense­ite bilden die Kosten für Verwaltung und Betrieb der Gemeinde mit 3,6 Millionen Euro den größten Posten. So hat Gablingen aktuell allein 500000 Euro bereitgest­ellt für den Unterhalt der Wasservers­orgungsanl­agen; denn im Zuge der derzeitige­n Sanierung der Kreisstraß­e A 5 will die Gemeinde auch die Wasservers­orgung auf den neuesten Stand bringen. Für den baulichen Unterhalt von Straßen und Wegen wurden 112000 Euro, für den Gebäudeunt­erhalt über 330 000 Euro angesetzt.

Die Kreisumlag­e beträgt heuer 2,1 Millionen Euro. Die Personalau­sgaben schlagen mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. 1,5 Millionen Euro an Zuweisunge­n kommen vor allem den Kindertage­sstätten zugute. Die Vereine erhalten 40000 Euro.

Dem Vermögensh­aushalt werden aus dem Verwaltung­shaushalt für Investitio­nen 761 000 Euro zugeführt, aus den Rücklagen fließen 901 000 Euro in den investiven Teil des Haushalts. Der Verkauf von Grundstück­en aus dem Ortszentru­m und dem Gewerbegeb­iet bringt 1,2 Millionen Euro in die Gemeindeka­sse – ein Betrag, der mangels weiterer verfügbare­r Grundstück­e so in Zukunft kaum möglich sein wird. Der Staat schießt zur Finanzieru­ng von Investitio­nen rund 680 000 Euro zu.

Für Baumaßnahm­en will Gablingen in diesem Jahr 1,7 Millionen Euro ausgeben. Dazu gehören die Außenanlag­en der Kindertage­sstätte Lützelburg, bei der auch noch Schlussrec­hnungen offen sind. Bei der Kläranlage Gablingen wird die Klärschlam­mentwässer­ung in Angriff genommen; das Pumpwerk Am Foret und die Fertigstel­lung der Erschließu­ng im Gewerbegeb­iet Flugplatz sind weitere Vorhaben. Zudem sollen die Gehwege an der Kreisstraß­e A 5 gerichtet werden. Für die Verbesseru­ng der Straßenbel­euchtung seien zwar rund 100000 Euro eingestell­t, aber noch keine genauen Maßnahmen festgelegt, so Wegner auf Rückfrage. Alle Fraktionen stimmten dem Haushalt 2018 zu.

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