Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gablingen konzentriert sich auf Pflichtaufgaben
Haushalt Gemeinde hält ein gutes Finanzpolster und fährt Schulden zurück
Gablingen „Wir gehen die Dinge mit Augenmaß an!“Dieses Resümee zog Gablingens Bürgermeister Karl Hörmann auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, bei der dieser einstimmig den Haushalt 2018 verabschiedete. Dass Gablingen keine neuen Schulden aufnimmt, wurde von allen Fraktionen positiv bewertet. Die Gemeinde kann aber nur Pflichtaufgaben erfüllen.
Mit 13,8 Millionen Euro umfasst der Gesamthaushalt rund acht Prozent weniger als im Vorjahr. Das Volumen des Verwaltungshaushalts beläuft sich auf zehn Millionen, das des Vermögenshaushalts – also des investiven Teils – auf 3,8 Millionen Euro in Einnahmen und Ausgaben. Gleich bleiben die Hebesätze für die Grundsteuern A und B (310 Punkte) und für die Gewerbesteuer (360 Punkte).
Es gibt zwar keine Neuverschuldung, doch der Schuldenstand beläuft sich zum Jahresende 2018 auf rund vier Millionen Euro. Das sei die Gemeinde bewusst eingegangen, sagte Bürgermeister Hörmann. Es seien Auswirkungen aus erfolgten und zu tätigenden Investitionen wie etwa bei der Kläranlage. Allerdings baut Gablingen Schulden auch ab, und so reduziert sich die Pro-KopfVerschuldung von 970 Euro pro Einwohner zu Jahresbeginn auf 870 Euro pro Einwohner zum Ende 2018. In den Sparstrumpf werden 1,4 Millionen Euro gesteckt, sodass Gablingen ein Rücklagenpolster von 3,3 Millionen Euro hat.
Die Einnahmen aus verschiedenen Steuern (insgesamt 6,2 Millionen Euro) sind der größte Posten auf der Einnahmenseite des Verwaltungshaushalts. 2,7 Millionen Euro fließen der Gemeinde aus verschiedenen Gebühren zu. So erwartet sie zum Beispiel 1,2 Millionen Euro aus den Gebühren für Wasser und Abwasser.
Auf der Ausgabenseite bilden die Kosten für Verwaltung und Betrieb der Gemeinde mit 3,6 Millionen Euro den größten Posten. So hat Gablingen aktuell allein 500000 Euro bereitgestellt für den Unterhalt der Wasserversorgungsanlagen; denn im Zuge der derzeitigen Sanierung der Kreisstraße A 5 will die Gemeinde auch die Wasserversorgung auf den neuesten Stand bringen. Für den baulichen Unterhalt von Straßen und Wegen wurden 112000 Euro, für den Gebäudeunterhalt über 330 000 Euro angesetzt.
Die Kreisumlage beträgt heuer 2,1 Millionen Euro. Die Personalausgaben schlagen mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. 1,5 Millionen Euro an Zuweisungen kommen vor allem den Kindertagesstätten zugute. Die Vereine erhalten 40000 Euro.
Dem Vermögenshaushalt werden aus dem Verwaltungshaushalt für Investitionen 761 000 Euro zugeführt, aus den Rücklagen fließen 901 000 Euro in den investiven Teil des Haushalts. Der Verkauf von Grundstücken aus dem Ortszentrum und dem Gewerbegebiet bringt 1,2 Millionen Euro in die Gemeindekasse – ein Betrag, der mangels weiterer verfügbarer Grundstücke so in Zukunft kaum möglich sein wird. Der Staat schießt zur Finanzierung von Investitionen rund 680 000 Euro zu.
Für Baumaßnahmen will Gablingen in diesem Jahr 1,7 Millionen Euro ausgeben. Dazu gehören die Außenanlagen der Kindertagesstätte Lützelburg, bei der auch noch Schlussrechnungen offen sind. Bei der Kläranlage Gablingen wird die Klärschlammentwässerung in Angriff genommen; das Pumpwerk Am Foret und die Fertigstellung der Erschließung im Gewerbegebiet Flugplatz sind weitere Vorhaben. Zudem sollen die Gehwege an der Kreisstraße A 5 gerichtet werden. Für die Verbesserung der Straßenbeleuchtung seien zwar rund 100000 Euro eingestellt, aber noch keine genauen Maßnahmen festgelegt, so Wegner auf Rückfrage. Alle Fraktionen stimmten dem Haushalt 2018 zu.