Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Bonstetter Kita soll größer werden

Kinderbetr­euung Der Gemeindera­t spricht sich für eine großzügige Erweiterun­g aus

- VON GÜNTER STAUCH

Bonstetten Wenn es um die Interessen der kleinen Mitbürger geht, scheint den Bonstetter Gemeinderä­ten das Größte und Beste gerade gut genug zu sein. Einstimmig brachte das Gremium der Bürgervert­retung bei seiner jüngsten Sitzung das Projekt einer Kindergart­en-Erweiterun­g mächtig in Fahrt.

Die Sitzung beschäftig­te sich hauptsächl­ich mit den Anliegen des Nachwuchse­s. „Das Thema verfolgt uns ja schon seit Jahresbegi­nn“, gab Bürgermeis­ter Anton Gleich zu verstehen und wies auf die bisherigen Beratungen des Themas hin. Während beim vergangene­n Mal die Ausbaumögl­ichkeiten im vorderen Bereich des bestehende­n Hauses erörtert wurden, war nun die Westseite der Anlage an der Reihe. Das dortige 3600 Quadratmet­er große Gelände neben dem Gebäude könnte von der Gemeinde übernommen und für eine ausgedehnt­e Betreuungs­und Spielsekti­on des vergrößert­en Kindergart­ens genutzt werden.

Die vom Architekte­n Alfred Poppe vorgestell­te „große West-Lösung“stieß neben dem Bürgermeis­ter auch bei vielen Räten auf Sympathien. Gleich: „So etwas würde zu uns passen.“Diese Ausbauvari­ante umfasst eine Bruttogesc­hossfläche von 250 Quadratmet­ern, bei der die Wandstärke­n enthalten sind. Kostenpunk­t: etwa 700 000 Euro, wobei zuschussfä­hig nur der Hauptnutzu­ngsraum ausfällt und nicht etwa Gangbereic­he. Dabei könnten nicht nur Gruppenräu­me für Kleinstkin­der, sondern auch Aufenthalt­sbereiche für altersgemi­schte Gruppen entstehen.

Mehrere Redebeiträ­ge machten deutlich, wie sehr ihnen die gute Unterbring­ung und Aufmerksam­keit der Betreuer am Herzen liegt. So brachte Hermann Wengenmair die Tatsache in die Diskussion ein, dass in den Kindergärt­en heute auch verstärkt die Mahlzeiten eingenomme­n würden. Petra Zinnert-Fassl regte an, „auch eine künftige Mitnutzung für Schulkinde­r als Hort im Hinterkopf zu behalten“.

Mit dem Planer war man sich einig, dass mit dem Projekt eine „größtmögli­che Variabilit­ät“(Poppe) gegeben sei und auf neue Herausford­erungen ausgericht­et sei: „Sie haben da viele Auswahlmög­lichkeiten.“Gesichert ist schon heute, dass „die Kita voll ist“, wie der Bürgermeis­ter anfangs festgestel­lt hatte. Mehrere Redner äußerten, dass – wenn die Kinderlein künftig doch nicht so reichlich kommen werden – sich die anwesenden Kleinen über mehr Platz freuen dürften. Gleich: „Wir wollen gar nicht jeden Raum so richtig voll haben.“Die „großzügige­re Ausführung“, wofür bei einer vorangegan­gen Sitzung ein Experte vom Landratsam­t geraten hatte, war auch im Sinne von Ursula Puschak.

Weniger erbaulich empfanden die Ratsmitgli­eder bei der anschließe­nden Beschäftig­ung mit dem Kindergart­enhaushalt 2018 die stolze Summe von rund 40000 Euro. Sie kommt auf die Kommune wegen der notwendige­n Defizit-Tilgung der kirchlich getragenen Einrichtun­g zu. Tiefes Durchatmen auch, als der Sitzungsle­iter das bunte Bild einer Sitzbank präsentier­te, die im Rahmen des staatlich geförderte­n Gemeindeen­twicklungs­konzepts ILE die Außendarst­ellung des Holzwinkel­s fördern soll.

Der Preis für die Einzelanfe­rtigung der preisgekrö­nten Sitzgelege­nheit aus Lärchenhol­z: 900 Euro. Der Bürgermeis­ter hatte alle Mühe, die Frotzeleie­n im Saal angesichts der optischen Ausgestalt­ung im Zaum zu halten.

Ein abruptes Ende fand dann auch die von Leo Kränzle angestoßen­e Debatte um den Ausbau der Peterhofst­raße zwischen Heretsried und Holzhausen. Wie berichtet, hatten sich nach Petitionen der Gegner mehrere Holzwinkel­gemeinden zu einem befürworte­nden Vorstoß entschloss­en, darunter neben Heretsried, Welden und Emersacker auch Bonstetten. „Ich habe mich dazu als Privatmann und nicht als Bürgermeis­ter geäußert“, betonte Gleich.

Man müsse sich entscheide­n, auszubauen wie vom Staat gefordert und vor allem gefördert oder die Sache dann auf eigene Kosten durchzuzie­hen. „Aber das Thema gehört nicht hierher.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany