Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Radler sind enttäuscht worden
Man kann jetzt schon sagen, dass die Bilanz des Projekts „Fahrradstadt 2020“durchwachsen ausfällt. Das hängt gar nicht davon ab, ob die 25 Prozent Wegeanteil durch das Fahrrad im städtischen Verkehrsmix bis 2020 erreicht werden oder nicht. Denn ehrlicherweise muss man sagen, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel momentan bundesweit einen Aufschwung erlebt. Eine Steigerung des Radverkehrsanteils in Augsburg, die absehbar ist, kann sich die Politik insofern nicht alleine ans Revers heften.
Es wäre gleichwohl falsch zu sagen, dass in Augsburg nichts passiert ist. In den vergangenen Jahren hat sich die Stadt dem Thema Radverkehr mit größerer Aufmerksamkeit gewidmet als bisher. Die Zahl der Schutzstreifen hat deutlich zugenommen. Mit den Konzeptpapieren zum Radwegeausbau sind auch Grundlagen dafür gelegt, dass sich Augsburg zur richtigen Fahrradstadt entwickelt. Doch unterm Strich blieb das, was bisher geliefert wurde, weit hinter den geweckten Erwartungen zurück.
Die millionenschweren Investitionen blieben bisher aber aus. Und auf eine Kampagne, die für ein besseres Miteinander im Verkehr sorgen könnte, wartet man auch noch vergebens. Manches ist erklärbar, etwa aus der Schwierigkeit, angesichts der brummenden Baukonjunktur Stellen im Tiefbauamt zu besetzen. Doch unterm Strich war es auch der politische Wille, denn manches scheiterte bisher auch am Geld.