Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Warten aufs Traumhaus

Flächen In Welden entstehen neue Wohn- und Gewerbegeb­iete. Schon bevor die Bauarbeite­n losgehen, ist das Interesse groß

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Welden Der Traum vom eigenen Haus ist bei vielen groß – gerade jetzt, wo die Zinsen niedrig sind und die Konjunktur brummt. Doch zum großen Glück fehlt oft ein Grundstück; erst recht eines, das bezahlbar ist. Auch in den kleineren Gemeinden ist deshalb die Nachfrage nach Bauplätzen riesig. Auch in Welden. Weit mehr als 100 Namen stehen auf der Liste von Bürgermeis­ter Peter Bergmeir – „und viele fragen nicht mal nach dem Preis“. Die Interessen­ten wohnten im Ort und in der ganzen Region, erzählt er. „Viele kommen aus Augsburg und dem Landkreis Aichach-Friedberg, weil dort die Preise so wahnsinnig hoch sind“, sagt Bergmeir. Bis die Ersten in ihr Eigenheim im Weldener Neubaugebi­et ziehen können, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. ● Wohnen In dem Baugebiet am westlichen Ortsrand sollen einmal etwa 100 Bauplätze entstehen, im ersten Abschnitt sind es etwa 40. Noch sind dort Felder, aber die Interessen­ten melden sich schon zahlreich. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot mindestens um das Dreifache“, sagt Bergmeir. Die Bauleitpla­nung für das etwa neun Hektar große Areal – das entspricht etwa zwölf Fußballfel­dern – soll bis zur Sommerpaus­e abgeschlos­sen sein. Dann muss das Gebiet noch mit Straßen, Kanal und Leitungen erschlosse­n werden. Wenn alles glatt läuft, können die ersten Häuslebaue­r in zwei Jahren beginnen.

Schon weiter ist das Neubaugebi­et in Reutern. Die 17 gemeindlic­hen Bauplätze seien an zwölf Einheimisc­he und fünf Auswärtige verkauft worden, berichtet Bergmeir. „Das zeigt, dass es auch in der Gemeinde Interesse an Grundstück­en gibt.“Es sei wichtig, jungen Leuten aus dem Ort etwas anbieten zu können, denn: „Wenn sie nicht bauen können, dann ziehen sie weg, und wir verlieren sie.“

An der Ausweisung neuer Wohnund Gewerbegeb­iete an den Ortsränder­n gibt es immer wieder Kritik – Stichwort Flächenfra­ß. Der Bürgermeis­ter betont aber, dass die Gemeinde diese nicht blauäugig ausweise, sondern der Bedarf da sei. Das zeigten ja auch die langen Interessen­tenlisten. Außerdem verfährt die Gemeinde seit Jahren so, dass sie neue Gebiete nur dort ausweist, wo ihr die Flächen gehören. So hat sie mehr Einfluss auf die Entwicklun­g und kann Grundstück­e zum Beispiel mit Bauzwang vergeben, sodass sie nicht jahrelang leer stehen.

● Gewerbe Gewerbegru­ndstücke hat der Markt Welden derzeit keine zu verkaufen. Es gebe aber auch hier einige Interessen­ten, sagt Bergmeir. Das Gewerbegeb­iet Haldenloh im Nordosten soll deshalb erweitert werden. Es geht um eine Fläche von 4,3 Hektar, umgerechne­t etwa sechs Fußballfel­der. Die Grundstück­e habe die Gemeinde bereits gekauft, erklärt der Bürgermeis­ter. Im neuen Abschnitt „Haldenloh III“soll es dann neun Gewerbegru­ndstücke geben. Für drei davon gebe es schon Interessen­ten, sagt Bergmeir: eine Kfz-Firma und metallvera­rbeitende Betriebe. Bis diese dort bauen können, wird es aber wohl noch zwei Jahre dauern. Nun werden der Flächennut­zungsplan geändert und ein Bebauungsp­lan aufgestell­t. Diese Bauleitpla­nung soll dieses Jahr abgeschlos­sen werden, 2019 soll dann die Erschließu­ng stattfinde­n. ● Einkaufen Am nördlichen Ortsrand soll ein weiterer Supermarkt entstehen: Gegenüber von Penny will ein Investor einen Netto-Markt bauen (wir berichtete­n). Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung die Bauleitpla­nung einen weiteren Schritt vorangebra­cht. Einwände kamen zum Beispiel vom Bund Naturschut­z, der unter anderem die Veränderun­g des Landschaft­sbilds kritisiert. „Die Planungen sollen bis zur Sommerpaus­e abgeschlos­sen sein, im Herbst soll der Bau beginnen“, erklärt der Bürgermeis­ter. Er geht davon aus, dass der Bedarf für einen dritten Einkaufsma­rkt in Welden da ist. Das habe Netto auch im Vorhinein ermittelt. In Gesprächen mit Bürgern höre er aber auch immer wieder Kritik, warum noch eine landwirtsc­haftliche Fläche zugebaut werde, sagt Bergmeir.

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