Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bewegung ist für Helmut Kopp das A und O
Jubiläum Der Mitbegründer der Agnes-Bernauer-Realschule feiert topfit seinen 90. Das kommt nicht von ungefähr
Neusäß Begegnet man Helmut Kopp, käme man wohl nicht auf die Idee, einem 90-jährigen Senior gegenüberzustehen. Bei bester Gesundheit konnte der Neusässer seinen Jubeltag im Kreise von Familie und Freunden begehen. Seine gute Konstitution führt der Jubilar vor allem auf Yoga und autogenes Training zurück, das er seit 50 Jahren regelmäßig praktiziert.
Im Vergleich zu anderen Senioren stehe er bestens da, freut sich der Jubilar und gibt somit auch gleich seinen Geheimtipp für ein so fittes und langes Leben weiter: „Bewegung ist das A und O.“Und dies habe er sein ganzes Leben lang beherzigt. Sportliche Aktionen waren dem ehemaligen Realschuldirektor, der Initiator und Mitbegründer der Agnes-Bernauer-Realschule in Augsburg war, stets wichtig. Kopp war bis ins hohe Alter immer in Bewegung. Dabei konnte es ihm nie spannend genug zugehen.
Zu seinen Lieblingssportarten zählten Kajakfahren im Wildwasser oder im Eiskanal, Fallschirmspringen und Drachenfliegen in den Alpen. Seine Vorlieben für die gefährlichen Sportarten stellte er erst mit zunehmendem Alter nach und nach ein. „Wildwasserkajakfahren war die letzte Sportart, die ich mit 80 Jahren aufgab“, erklärt Kopp und man merkt noch heute, dass er dies nicht allzu gerne tat. Eine weitere Leidenschaft, die er mit seiner Frau teilte, waren Reisen in ferne Länder. „Bis auf Japan und Australien haben wir die ganze Welt gesehen. Mit dem Allradwohnmobil erkundeten wir die Sahara und die Vegevwüste sowie unwegsame Terrains in Europa“, berichtet der Reisefreudige mit leuchtenden Augen. „Wir konnten die Ferien nutzen und hatten ein wunderbares Leben im Allradwohnwagen“, schwärmt er.
Aber Helmut Kopp fand auch Zeit, seine künstlerische Ader auszuleben. Sein Haus in Neusäß ist geschmückt mit zahlreichen, schönen Landschaftsbildern, zu welchen ihn seine Reisen inspiriert haben. Auch musikalisch betätigte er sich immer sehr gerne. Neben Geige und Gitarre spielte er vor allem Balalaika und Singende Säge mit Leidenschaft.
Darauf ist er auch besonders stolz, denn „diese Instrumente spielen nicht viele“. Lange glich sein Ruhestand also einem Unruhestand. Langsam aber wäre nun inzwischen bei ihm aber tatsächlich der Ruhestand eingetreten, und es bleiben weitgehend nur noch die Erinnerungen an diese schönen, wilden Zeiten mittels Fotoalben und Schmalfilmen, sowie mit Freunden über die Abenteuer zu reden.
Auch schlimme Kriegszeiten, die er als 16-Jähriger in den letzten eineinhalb Jahren bis zum Ende noch hautnah miterleben musste, kommen dann wieder hoch. Seine Hauptaufgaben derzeit sieht er in der Pflege seiner Ehefrau Hermine, mit der er seit über 60 Jahren verheiratet ist, sowie in der Gartenarbeit.