Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zwei Frauen starben wegen Raser

Autofahrer muss zwei Jahre ins Gefängnis

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Rosenheim Er ließ ein überholend­es Auto nicht einscheren – dafür ist ein 24-jähriger Autofahrer im Rosenheime­r Raserproze­ss zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wegen der Aktion krachte ein 25-Jähriger mit seinem Wagen gegen ein entgegenko­mmendes Auto, in dem zwei junge Frauen starben. Der Mann aus Ulm erhielt am Dienstag eine Bewährungs­strafe von einem Jahr und acht Monaten.

Ein Autorennen hätten sich die beiden Männer auf der Bundesstra­ße aber nicht geliefert, befand das Amtsgerich­t in seiner Urteilsver­kündung. Der Richter sah es als erwiesen an, dass der 24-Jährige aus Rosenheim den Überholend­en bewusst nicht hatte vorbei lassen wollen. Dabei „bestand die Handlungsp­flicht, abzubremse­n“.

Der Mann habe rücksichts­los gehandelt. Während es dem 24-Jährigen auf ein Kräftemess­en mit Autos angekommen sei, habe der 25-jährige Unfallfahr­er falsche Entscheidu­ngen

„Jedes Kräftemess­en mit einem Pkw ist ein Rennen“

getroffen. Bei dem Unfall starben die 21-jährige Fahrerin des entgegenko­mmenden Wagens sowie eine 15-Jährige. Deren damals 19-jährige Schwester überlebte schwer verletzt. Auch die Beifahreri­n des Unfallfahr­ers erlitt schwere Verletzung­en.

Der Staatsanwa­lt hatte den beiden Angeklagte­n vorgeworfe­n, sie hätten sich im November 2016 ein Rennen geliefert. Er forderte eine Freiheitss­trafe von jeweils drei Jahren. „Jedes Kräftemess­en mit einem Pkw ist ein Rennen“, hatte ein Anwalt der Nebenklage erklärt. Der Verteidige­r des Unfallfahr­ers sagte hingegen, sein Mandant habe sich provoziere­n lassen sowie im richtigen Moment nicht auf die Bremse gedrückt.

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