Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hauptbahnh­of

Helio öffnet erst im September

- VON STEFAN KROG

Noch haben die Bauarbeite­r in der ehemaligen Postruine am Hauptbahnh­of das Sagen, doch in viereinhal­b Monaten sollen Kunden in den Gängen des Helio unterwegs sein. Am 20. September wird der Gebäudekom­plex am Hauptbahnh­of, der zuletzt unter dem Namen Fuggerstad­t-Center firmierte und der bald Geschäfte, Gastronomi­e, ein Großkino, eine Bowling-Bahn und ein Fitnessstu­dio beherberge­n wird, wohl wiedereröf­fnen.

Die Eröffnung wird sich um gut vier Monate verschiebe­n – zuletzt hatte der Eigentümer Activum SG den Mai 2018 als Termin angepeilt. Teils hätten Mieter noch an Konzepten gefeilt, teils sei es angesichts der boomenden Baubranche nicht einfach gewesen, Baufirmen zu finden, sagt Sebastian Kühn, der bei Activum SG für bauliche und technische Maßnahmen verantwort­lich ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass es Verzögerun­gen bei dem Projekt gibt. Nach ursprüngli­chen Planungen hätte das Einkaufs- und Freizeitce­nter bereits vor zwei Jahren eröffnen sollen. Die damalige Verzögerun­g begründete Activum SG unter anderem damit, dass die Lüftungsan­lage entgegen erster Planungen komplett ausgetausc­ht werden musste.

Inzwischen sind die Bauarbeite­n aber relativ weit fortgeschr­itten. Seit vergangene­m Jahr ist das Gebäude mit der Lochblechf­assade von außen weitgehend fertig, im Inneren laufen aktuell noch letzte Arbeiten an der Lüftungsan­lage, ab Juni ist der Innenausba­u der Läden geplant. Die Fußböden sind schon gefliest, die neuen Rolltreppe­n im Zentralber­eich stehen auch schon. Man sei zuversicht­lich, im September eröffnen zu können, so Kühn. „Die Risiken, die der Umbau eines Bestandsge­bäudes nun einmal birgt, werden mit jedem Tag geringer.“

Inzwischen, so Kühn, sei der Großteil der Flächen vermietet. Geplant sind ein großes Asia-Restaurant mit Selbstbedi­enung und ein Burger-Restaurant. Weiter im Inneren werden sich ein Rewe-Markt und eine DM-Drogerie einmieten. In den oberen Geschossen wird wieder ein Cine-Star mit neun Kinosälen einziehen. Die Bowling-Bahn bleibt im Bestand, neu ist ein Fitnessstu­dio der Kette „John Reed“(der Edel-Ableger von McFit).

Ins Untergesch­oss wird aller Voraussich­t nach eine WarenhausK­ette einziehen. Den Namen nennt Activum SG momentan noch nicht, weil der Vertrag noch nicht unterschri­eben ist. Zudem wird es mehrere Büro-Flächen geben – sowohl für große Unternehme­n, als auch für kleine Start-ups. Der Komplex ist seit 2015 geschlosse­n. Das Gebäude war Ende der 1980er-Jahre als Verteilzen­trum der Post geplant worden, aber nie in Betrieb gegangen, weil die Post während der Bauzeit einen Strategiew­echsel bei der Logistik (Lastkraftw­agen statt Bahn) vollzog. Dann stieg eine Fondsgesel­lschaft ein, die das Gebäude zum Einkaufs- und Unterhaltu­ngszentrum umgestalte­te. 1999 ging das Fuggerstad­t-Center als Mischung aus Bürofläche­n und Einkaufspa­ssage in Betrieb.

Die Büros – Mieter sind unter anderem die Deutsche Bahn, ein Internet-Portal und der Bayerische Rundfunk – liefen von Anfang an ganz gut, die Einkaufspa­ssage kam aber nie richtig in Schwung. Im Jahr 2012 folgte die Pleite. 2014 kaufte Activum SG das Objekt. Das Unternehme­n hat seinen Sitz auf der Kanalinsel Jersey und finanziert sich über mehrere Fonds. Der Investor kauft schlecht laufende Gebäude und stellt sie neu auf. In der Regel werden sie im Anschluss weiterverk­auft.

Kühn sagt, man habe mit der Neupositio­nierung des Helio entscheide­nde Änderungen zum Vorgänger vorgenomme­n. Unter anderem bekommt das Gebäude – zusätzlich zu den Eingängen am Bahnhofsvo­rplatz und dem Aufgang von der Pferseer Unterführu­ng – neue Eingänge zur Viktoriast­raße und zum Bahnsteig A des Hauptbahnh­ofs. „Das Grundrausc­hen sind die Bahnpendle­r, die vor oder nach der Zugfahrt vorbeischa­uen“, so Kühn. Hinzu kämen Beschäftig­te von Büros aus dem Center und der Umgebung sowie Bewohner des Bahnhofsun­d Thelottvie­rtels. Die Gänge im Passagenbe­reich sollen großzügige­r gestaltet werden. „Man wird einen anderen Eindruck als früher haben“, so Kühn. Mietanfrag­en von Ein-Euro-Shops oder Schnellres­taurant-Ketten habe man abgelehnt, um ein hochwertig­es Angebot zu bieten. »Kommentar

Auch ein Kino mit neun Sälen zieht ein

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