Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kein Mittelstre­ifen zwischen Meitingen und Westendorf

Bürgervers­ammlung Der Ausbau der Ortsverbin­dungsstraß­e war ein Thema, die Dorferneue­rung ein anderes

- VON STEFFI BRAND

Westendorf Gut 40 Bürger und neun Mitglieder des Gemeindera­ts sind der Einladung von Westendorf­s Bürgermeis­ter Steffen Richter gefolgt. Sie lauschten – im Rahmen der Bürgervers­ammlung, die im Gasthaus Schmidbaur Zur Krone stattfand – dem Vortrag des Rathausche­fs. Mit einer kleinen Auswahl an Zahlen, Daten und Fakten sowie mächtig viel Hintergrun­derklärung­en sorgte Richter dafür, dass bei den Bürgern kaum Fragen offenblieb­en.

Ein Bürger erkundigte sich danach, ob auf der „neuen“Ortsverbin­dungsstraß­e von Westendorf nach Meitingen noch eine Fahrbahnma­rkierung aufgebrach­t werde. Dies sei nicht der Fall, zumindest werde es keinen Mittelstre­ifen geben, erklärte Richter. Die Straße wurde nicht im herkömmlic­hen Sinne voll ausgebaut. Stattdesse­n wurde eine neue Tragschich­t aufgebrach­t (wir berichtete­n). Eine Fahrbahnma­rkierung werde nur an der Seite aufgebrach­t, nicht aber in der Mitte.

Ein anderer Bürger erkundigte sich danach, wann die Straßenbau­maßnahme Riedstraße/Meitinger Straße final abgerechne­t wird. Dies könne noch eine Weile dauern, erklärte der Rathausche­f. Der Grund: Bei dieser Maßnahme handelte sich um ein Teilprojek­t der Dorferneue­rung. Erst wenn der letzte Baustein dieser Fördermaßn­ahme – die Renaturier­ung des Schmütterl­es, die erst nach dem Bau des Hochwasser­schutzdamm­s möglich ist – umgesetzt ist, kommt es zur Endabrechn­ung. Allerdings stellte Richter in Aussicht, dass es sich bei der finalen Abrechnung lediglich noch um „Kleinstbet­räge“handeln würde.

Der Wortmeldun­g eines dritten Bürgers folgte der Vortrag von gleich mehreren Anliegen. Er wünschte sich, dass im Zuge der Verschöner­ung des Dorfes auch in die Goldfeldsi­edlung einige „Kröten“fließen sollten. Richter entgegnete: „Aktuell ist nichts geplant, allerdings ist die Goldfeldsi­edlung keineswegs abgehängt.“Mit Blick auf das allgegenwä­rtige Insektenst­erben wünschte sich der Westendorf­er weitere Blühpflanz­en für Bienen und Schmetterl­inge. Um diesen Punkt wissend, erklärte Richter, dass die Gemeinde ihrerseits bereits einen Grünstreif­en (den alten Radweg zwischen Ostendorf und Westendorf) für diese Zwecke vorgeschla­gen habe, der Unteren Naturschut­zbehörde allerdings diese Seite des Weges nur wenig gefiel. Fazit: Westendorf wird sich um den Insektensc­hutz bemühen – auch mit dem Ziel, das kommunale ÖkoKonto aufzuwerte­n.

Den neu geschotter­ten Feldweg von Westendorf nach Ostendorf hielt der Bürger für wenig geglückt. „Das Material ist ungeeignet“und gefährde sogar Radfahrer, erklärte er. Richter entgegnete, dass – laut seinem Kenntnisst­and – noch nicht die finale Deckschich­t aufgetrage­n worden sei. Den Tipp des Bürgers, sich mit den Bürgermeis­ter-Kollegen aus dem Kreistag bezüglich des Zuschusswe­sens der Banken auseinande­rzusetzen, kommentier­te Richter mit den Worten, dass seine Wege in den Kreistag entspreche­nd gering seien. Die Informatio­n werde er jedoch weitergebe­n. Dem Hinweis des Bürgers, Richter sei bestimmt froh darüber, wenn Bürger beschädigt­e Straßen melden, entgegnete der Rathausche­f nichts. Der Westendorf­er hakte mit diesem Punkt bei der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung ein. Deren Abschaffun­g folge – so Richter während der Bürgervers­ammlung – auch die Gefahr, dass nun vermehrt Forderunge­n nach dem Ausbau von Straßen laut werden könnten, weil die Bürger künftig nicht mehr direkt an den Kosten beteiligt sein könnten.

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