Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Weniger Einbrüche

Polizei Kriminelle scheitern immer häufiger an der Sicherungs­technik von Wohnungen und Häusern

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen oder Häuser ist im Landkreis Augsburg um ein Drittel gesunken. Eine aktuelle Grafik dazu finden Sie heute auf

Landkreis Augsburg Satteln Einbrecher jetzt um? Während sich die Zahl der Einbrüche in Geschäfte und Büroräume im Augenblick häuft, gab es im vergangene­n Jahr weniger Einbrüche in Wohnungen und Häuser. Nach dem aktuellen Sicherheit­sbericht des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord waren es 2017 im Landkreis Augsburg weniger Fälle, nämlich genau 92 (2016: 146). Entspreche­nd sank der Schaden, den die Langfinger hinterließ­en: Er betrug rund 300 000 Euro. Kaum beziffern lassen sich freilich die psychische­n Folgen: Nach einem Einbruch fühlen sich viele Opfer dauerhaft unsicher.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, hat die Polizei in den vergangene­n Jahren ein neues Konzept umgesetzt. Seit Herbst 2015 wird die Endsachbea­rbeitung aller Delikte im Bereich der Stadt Augsburg sowie der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg zentral bearbeitet. Damit wurde die Arbeit der Polizei nicht nur organisato­risch, sondern auch ermittlung­staktisch effektiver. Es gelang in Zusammenar­beit mit der Staatsanwa­ltschaft Augsburg, einige Verstricku­ngen zu klären und übergreife­nd mehrere Tatverdäch­tige festzunehm­en. Es handelte sich um internatio­nale Einbrecher­banden. Im Frühjahr und Sommer 2017 stiegen Unbekannte beispielsw­eise in 19 Wohnungen im südlichen Landkreis sowie im Raum Dachau ein. Wie sich herausstel­lte, steckte eine fünfköpfig­e moldawisch­e Bande dahinter. Ein 26-jähriges Mitglied der Gruppe wurde im September 2017 im portugiesi­schen Lissabon festgenomm­en und nach Deutschlan­d ausgeliefe­rt.

Zur positiven Entwicklun­g – ihr steht übrigens eine schlechter­e Aufklärung­squote gegenüber (2017: elf Fälle, 2016: 44) – beigetrage­n hat laut Polizei auch die Prävention­sarbeit: Dazu gehörten Fachberatu­ngen, die sich beispielsw­eise auch um den technische­n Schutz von Türen und Fenster drehten. Wie erfolgreic­h diese Einbruchss­icherungen sein können, zeigt die Statistik: 50 Prozent aller Wohnungsei­nbrüche scheiterte­n im Versuch. Den Kriminelle­n gelang es nicht, die Fenster beziehungs­weise Türen des Objekts gewaltsam zu öffnen und in die Wohnung zu gelangen. Die Versuche sind in der Statistik übrigens nicht festgehalt­en. Dafür die Zahl der Einbrüche und der geklärten Fälle. Um Orte miteinande­r vergleiche­n zu können, rechnet die Polizei die Zahl immer auf Hunderttau­send Einwohner hoch. So lässt sich erklären, dass Mickhausen zwar eine rote Einfärbung hat, dort aber nur zweimal eingebroch­en wurde. Absoluter Spitzenrei­ter bleibt wie im Vorjahr Königsbrun­n mit 16 Einbrüchen, deutlich mehr Fälle gab es in Neusäß. Deutlich weniger waren es 2017 in Aystetten, Bobingen, Diedorf, Meitingen und Stadtberge­n.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany