Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Theater: Bühne frei für den Freistaat

Kultur Das Augsburger Dreisparte­nhaus wird ab September verstaatli­cht. Dies hat zunächst finanziell­e Auswirkung­en, doch auch künstleris­ch könnte es Neuerungen geben. Und was ändert sich für die Besucher?

- VON NICOLE PRESTLE

Das Theater Augsburg wird ab 1. September zum Staatsthea­ter. Kulturrefe­rent Thomas Weitzel bestätigte am Dienstag AZ-Informatio­nen, wonach sich für Augsburg ein Stiftungsm­odell ähnlich wie in Nürnberg abzeichnet. Auswirkung­en hat dies zunächst vor allem in finanziell­er Hinsicht: Die Staatsregi­erung wird sich ab kommender Spielzeit zu 50 Prozent an den Kosten für das Dreisparte­nhaus beteiligen.

Gut 24 Millionen Euro fließen jedes Jahr als Zuschuss ans Theater. Der Freistaat übernahm bisher 7,9 Millionen, die Stadt 16,3 Millionen. An der Höhe der Gesamtförd­erung wird sich erst einmal nichts ändern. Rein rechnerisc­h bedeutet die neue Halbe-halbe-Regelung aber, dass die Stadt Augsburg in der nächsten Spielzeit vier Millionen weniger bezahlen muss als bislang.

Dieser „Spareffekt“stehe jedoch nicht im Vordergrun­d: „Priorität eins des Freistaats ist die Sicherung des Theatersta­ndorts und dessen Qualität, nicht die Kostenentl­astung der Stadt Augsburg“, so Oberbürger­meister Kurt Gribl am Dienstag auf AZ-Anfrage. Wie die „frei werdenden“vier Millionen stattdesse­n investiert werden, kann die Stadtverwa­ltung zunächst nicht sagen.

Auf die Sanierung des Theatersta­ndorts hat die Verstaatli­chung keine Auswirkung. Sie wird wie geplant umgesetzt und soll 2025 abgeschlos­sen sein. Bauliche Änderungen waren bei den Verhandlun­gen zwischen Stadt und Freistaat offenbar kein Thema. Auch an der bislang festgelegt­en Planung – der Freistaat übernimmt rund 100 Millionen Euro – soll sich offenbar nichts ändern. Das Große Haus und der dahinter entstehend­e Neubau

Die Stadt hat erst einmal vier Millionen Euro mehr

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