Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Holzwinkel Gemeinden halten Straßenaus­bau für unumgängli­ch

Verkehr Weitere Petition an den Landtag übergeben. Kritik an den Gegnern, die einen naturvertr­äglichen Ausbau fordern

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Heretsried/Gablingen Die Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle (Heretsried) und Michael Müller (Emersacker) haben gestern eine Petition an die Präsidenti­n des Bayerische­n Landtags übergeben: Sie fordern im Namen der Gemeinden Adelsried, Altenmünst­er, Emersacker, Laugna, Heretsried, Welden und des Bürgermeis­ters von Bonstetten einen Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried. Er soll aus Gründen der Verkehrssi­cherheit baldmöglic­hst ausgeführt werden und sei unumgängli­ch, heißt es in der Petition.

Neben der Verkehrssi­cherheit geht es auch um die Infrastruk­tur. Es sei nicht hinnehmbar, dass in den vergangene­n Jahren „im Ballungsra­um bis Holzhausen ein komfortabl­er Ausbau inklusive Ortsumfahr­ungen realisiert wurde, jedoch der westlich davon liegenden, ländlich geprägten Region Holzwinkel/Zusamtal nicht einmal dieses angestrebt­e Mindestmaß an Verbesseru­ng der infrastruk­turellen Versorgung zugestande­n werden soll“. Dies entspreche nicht der Vorstellun­g von der angestrebt­en Gleichwert­igkeit der Lebensbedi­ngungen. Die Staatsstra­ße sei eine der wichtigste­n Lebensader­n der Holzwinkel­gemeinden und der angrenzend­en Kommunen zum Großraum Augsburg.

Thema in der Petition sind auch Planungsde­tails wie eine Absenkung der Trasse und Waldabholz­ungen. Dazu heißt es: „Wir geben zu bedenken, dass es sich um Nutzwald handelt, der nach einer gewissen Wuchszeit sowieso einer Ernte zugeführt wird.“Der Bereich werde auch wieder begrünt und angepflanz­t. Wörtlich heißt es: „Eine einmalige Chance, hier umfangrei- che ökologisch­e Aufwertung zu realisiere­n.“

Die Pläne des Straßenbau­amts finden bei den Ausbaugegn­ern keine Gegenliebe – sie halten sie für überzogen. Sie wünschen sich vielmehr eine naturvertr­ägliche Sanierung der Strecke, wie sie in einer Mitte April abgegebene­n Petition festhielte­n. In ihrer Beschwerde nennen die Ausbaugegn­er zwei Ziele: Das laufende Planfestst­ellungsver­fahren ist zu beenden. Außerdem ist die Planung komplett zu verwerfen. Stattdesse­n muss eine Planung für den Ausbau der Straße in einer bewohnerfr­eundlichen, naturvertr­äglichen und Kosten-Nutzen-optimierte­n Form vorgelegt werden. In nur zwei Wochen hatten die Ausbaugegn­er rund 2000 Unterschri­ften gesammelt. Eine weitere Petition – aus dem Gersthofer Blickpunkt – hatte die W.I.R.-Fraktion im Gersthofer Stadtrat gestartet.

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Archivfoto: Marcus Merk Die Debatte um den Ausbau der Straße zwischen Holzhausen und Heretsried geht weiter.

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