Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schicksalhafte Suche
Tipp des Tages Dritter Fall der „Füchsin“führt die Ex-Stasi-Agentin in ihre Vergangenheit
ARD, 20.15 Uhr Erstmals gesichtet wurde „Die Füchsin“Ende 2015 in der Episode „Dunkle Fährte“. Anfang 2017 folgte „Die Spur auf der Halde“. Nun ist die Mittfünfzigerin Anne Marie Fuchs (Lina Wendel), eine in Düsseldorf von Hartz IV lebende ehemalige Stasi-Agentin, mit ihrem dritten Fall konfrontiert: „Spur in die Vergangenheit“heißt der aktuelle Donnerstags-Krimi um 20.15 Uhr im Ersten. Und der erschüttert die Ermittlerin in der Tiefe ihrer Seele.
Endlich erhält Fuchs Gewissheiten über ihren Sohn Florian, der ihr weggenommen wurde, nachdem sie sich Anfang 1989 vom Staatssicherheitsdienst losgesagt hatte. Gleich zu Beginn des von Sabine Derflinger („Vorstadtweiber“) nach dem Buch von Ralf Kinder inszenierten Films sucht Fuchs ihren Ex-Gatten Konrad auf, um mehr über das Schicksal ihres gemeinsamen Kindes zu erfahren. Und sie wird Zeugin eines schrecklichen Verbrechens. An der Seite ihres Bekannten Youssef (Karim Chérif), der Fuchs zur Gründung einer gemeinsamen Detektei überredet hat, macht sie sich auf die Suche nach den Hintergründen.
Die Handlung ist für den Zuschauer schnell zu durchschauen. Zwei Gründe machen den Film aber sehenswert. Das Hauptthema: Die Erfahrungen von Menschen aus der früheren DDR, die zwar das Glück hatten, in eine freiheitliche Gesellschaftsordnung wechseln zu können, deren Probleme dabei aber oft nicht genug wahrgenommen wurden. Sowie die Hauptdarstellerin: Lina Wendel stattet die äußerlich unscheinbar wirkende Fuchs mit so vielen Nuancen aus, dass sie zur wahrhaftig erscheinenden Figur der Zeitgeschichte gerät.