Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit diesem Trick gießen sich Kräutertöp­fe von selbst

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Wir haben es ausprobier­t und es funktionie­rt tatsächlic­h: Mit einer Bewässerun­gsmethode nach uralter Tradition gedeihen unsere Kräutertöp­fe auf der Fensterban­k fast pflegelos und ohne tägliches Gießen. Wir kennen das: Fährt man übers Wochenende weg oder vergisst das Gießen, lassen Basilikum und Co. schnell die Blätter welk hängen. Rosmarin und Thymian reagieren dagegen oft allergisch auf zu häufiges Nass. Andere Kräuter werden gelb, wenn beim Gießen zu viel Nährstoffe ausschwemm­en.

Am bequemsten wäre ein Bewässerun­gssystem, das individuel­l auf den unterschie­dlichen Durst der Pflanzen reagiert. Dafür braucht man weder einen Anschluss an die Wasserleit­ung noch Strom. Wir setzten auf ein altes Prinzip: Angeblich schon vor 4000 Jahren gruben Menschen in China und Südamerika verschließ­bare Tonkrüge neben ihre Nutzpflanz­en in die Gartenerde ein und befüllten sie mit Wasser. Durch die membranart­igen nicht glasierten Tonwände holt sich die Erde so viel Wasser, dass sie gleichmäßi­g feucht bleibt. Heute nennt man die Krüge spanisch „Ollas“(spricht man Ojas).

Für die Fensterban­k reichen kleine Tonkegel, wie sie beispielsw­eise der österreich­ische Hersteller Blumat für Zimmerpfla­nzen anbietet. Das System hat den Vorteil, dass sich die Tonkegel den WasserNach­schub aus einem Glas oder anderen Behälter über einen Schlauch durch Unterdruck selber ziehen. Man muss nur kontrollie­ren, ob genug Wasser im Glas ist und es ab und zu wechseln. Sonst bilden sich durch das Licht Algen. Für den Urlaub nimmt man einfach einen größeren Behälter. Michael Pohl

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Foto: Pohl Die Kegel stecken tief in der Blumenerde und ziehen automatisc­h Wasser.

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