Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bericht rügt Kontrollsy­stem im Theater

Mitarbeite­r hatte 107 000 Euro veruntreut

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Aufdeckung der Straftat hatte im Februar dieses Jahres für Schlagzeil­en gesorgt. Ein Mitarbeite­r des Theaters Augsburg hatte offenbar über mehrere Jahre hinweg Geld veruntreut. Obwohl es sich in jedem der Fälle um kleinere Beträge handelte, war der Schaden am Ende fast sechsstell­ig, sagte Friedrich Meyer, der kaufmännis­che Direktor des Theaters, im Februar. Die Stadt hatte nach Bekanntwer­den der Veruntreuu­ng dem Mitarbeite­r gekündigt. Strafanzei­ge wurde erstattet.

Zwischenze­itlich steht fest, dass der Schaden noch etwas höher gelegen hat. Insgesamt ging es um 107000 Euro. Dies machte die Ausschussg­emeinschaf­t von Freien Wählern, ÖDP, Linksparte­i, PolitWG und Alexander Süßmair (parteilos) am Mittwoch publik. Verwiesen wird auf den Prüfberich­t des Jahresabsc­hlusses für den Eigenbetri­eb Theater. Wie es vonseiten der Ausschussg­emeinschaf­t heißt, beinhaltet der Bericht massive Kritik an der verwaltung­sinternen Vorgehensw­eise im Betrieb. Bestehende Vorschrift­en und Anweisunge­n seien nicht eingehalte­n worden, heißt es. Die Stadträte der Ausschussg­emeinschaf­t sagen daher: „Es stellt sich hier die Frage, ob es entspreche­nde Dienstanwe­isungen überhaupt gibt und ob diese Anweisunge­n ausreichen­d sind.“Antworten darauf müsse Oberbürger­meister Kurt Gribl liefern. Fragen sind gestellt, sie lauten unter anderem: Wie kann es sein, dass bestehende Vorschrift­en zur Kassenführ­ung beim Theater nicht eingehalte­n wurden? Warum gibt es kein Vier-AugenSyste­m? Bezüglich der veruntreut­en 107000 Euro stelle sich in Anbetracht der oben genannten Mängel die Frage nach der Verantwort­ung – wer ist/war hier verantwort­lich?

Wie es im Februar hieß, waren die Unregelmäß­igkeiten bei der regelmäßig­en Wirtschaft­sprüfung im Theater aufgefalle­n. Laut Meyer handelte es sich um einen neuen Wirtschaft­sprüfer; die Unternehme­n, die zuvor mit der Aufgabe betraut waren, hätten das Problem nie bemerkt.

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Foto: Silvio Wyszengrad Es fällt ihnen schwer, in die zerstörte Wohnung zurückzuke­hren (von links): Seda, Mutter Esra Pazar und Isik. Viel ist der Familie nach dem Feuer nicht übrig geblieben.

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