Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Pförtner soll künftig Besucher kontrollieren
Innenstadt Die Stadt will die Sicherheit ihrer Mitarbeiter im Verwaltungsgebäude am Rathausplatz erhöhen
Wer im städtischen Verwaltungsgebäude am Augsburger Rathausplatz als Besucher etwas zu erledigen hat, kommt gegenwärtig ungehindert ins Gebäude: Es gibt mehrere Eingänge, die nicht kontrolliert werden. Über diese Zugänge gelangen zudem die städtischen Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz. Auch Oberbürgermeister Kurt Gribl und ein Großteil der Referenten haben im Gebäude ihre Büros.
Um generell für mehr Sicherheit zu sorgen, werden die Vorkehrungen nun verschärft. Damit soll unliebsamen Besuchern der Zutritt erschwert werden. Dies hat nicht nur mit der Sorge vor terroristischen Anschlägen zu tun, sondern auch mit Vorfällen, bei denen psychisch angeschlagene Menschen Gewalttaten in öffentlichen Gebäuden verübten. Wobei es solche Fälle im städtischen Verwaltungsgebäude bislang nicht gegeben hat.
Dennoch: Laut dem städtischen Pressesprecher Richard Goerlich komme es immer wieder vor, dass Bürger unangemeldet in Büros auftauchen und sich bedrohlich verhalten. Die Lösung sieht vor, dass es eine Pförtnerloge geben wird, von der aus Besucher kontrolliert werden. Dies passiert über die Überwachung der Zugänge per Videokamera. Aus Datenschutzgründen darf die Kamera nur in Betrieb gehen, wenn geklingelt wird und die Pförtnerloge besetzt ist. Zudem darf es keine Aufzeichnung der Bilder geben. Sämtliche Eingänge wären in diesem Fall künftig verschlossen. Mitarbeiter könnten die Türen mittels eines Funkgeräts öffnen.
Die Pförtnerloge soll im Verwaltungsgebäude errichtet werden. Der Raum hat ein Fenster, mittels einer Gegensprechanlage hält der Pförtner Kontakt mit Besuchern. Die Stadt kalkuliert mit Kosten von 116000 Euro, die für den Umbau nötig sind. Der Einzug wird möglich, weil das Freiwilligenzentrum gerade umzieht. Es sitzt künftig in der Altstadt (Mittlerer Lech 5).
Die Stadt Augsburg plant, die Pförtnerloge mit vier Teilzeitkräften zu besetzen. Es handelt sich um neue Stellen, die in der Summe vorerst auf 160000 Euro im Jahr kommen. Gedacht ist daran, dass die Pförtnerloge montags bis donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr besetzt ist, an Freitagen von 7.30 bis 14 Uhr. Der Stadtrat hat die Planungen einstimmig gebilligt.
Ab wann die neue Regelung gilt, ist offen. Das fällige Geld muss im Nachtragshaushalt 2018 freigegeben werden. Insofern ist davon auszugehen, dass es noch einige Monate dauern dürfte, bis es keinen unkontrollierten Zugang für Besucher ins städtische Verwaltungsgebäude geben wird.