Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Reese Areal kann nicht alle Versäumnis­se auffangen

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Zur Berichters­tattung über den sozialen Wohnungsba­u:

Mit dem Artikel von Stefan Krog werden die Anwohner des Reesegelän­des endlich informiert, dass die Stadt Augsburg daran festhält, die restlichen Bauflächen des Reesegelän­des mit sozial geförderte­n Wohnungen zu bebauen. Das Reesegelän­de hat die Versäumnis­se der Stadt Augsburg rechtzeiti­g für sozial geförderte Wohnungen zu sorgen, voll zu tragen.

Die Aussage des Sozialbürg­ermeisters Stefan Kiefer, dass Wohngebiet­e nicht mehr als 30% mit sozial geförderte­n Wohnungen durchmisch­t werden dürfen, um die Wohngebiet­e nicht zu sehr zu belasten, wird für das Wohngebiet Reeseallee nicht eingehalte­n. Die ursprüngli­che Bebauung des Reesegelän­des wird von der Stadt nicht mehr als bindend angesehen. Die Bewohner werden nicht informiert, dass die Planung für die freien Flächen des Reesegelän­des nur dem sozialen Wohnungsba­u zugeführt werden. Die angesetzte Quote von 30 Prozent geförderte­r Wohnungen in einem Wohngebiet wird außer Kraft gesetzt. Das Reesegelän­de kann nicht die Versäumnis­se der Stadt auffangen, eine Umbenennun­g des Reesegelän­des in „Sozialer Wohnpark am Reesegelän­de“wäre treffend. Über die Möglichkei­t, das Gesetz, dass beim Bau bezuschuss­te Wohnungen nach 25 Jahren aus der Sozialbind­ung fallen zu lassen, abzuschaff­en, darüber wird nicht nachgedach­t. Der jährliche Wegfall von Wohnungen würde so verhindert werden. Dieses Gesetz nimmt den Städten viele sozial geförderte Wohnungen.

Eva Maria Wolpert, Augsburg Mittel zur Problemlös­ung. Die Parkhäuser in Augsburg sind – nun ja – hässlich, alt und genauso sind sie auch gebaut. Eine Tiefgarage könnte eines ersetzen und Raum für eine bessere Stadtgesta­ltung schaffen. Im Durchschni­tt hat jeder Haushalt in der Stadt ein Auto, auch diese müssen geparkt werden. Wenn Straßenpar­kplätze in einer Tiefgarage unter der Fuggerstra­ße verschwind­en, könnte der Raum besser genutzt werden: als Fahrradspu­r, breitere Gehwege, Grünfläche­n oder noch besser als Tram- oder Busspuren. Auch hier möge man sich z. B. den Straßenzug vom Dom zum Rathaus oder die Karlstraße ansehen. Auf diese Parkplätzc­hen kann die Stadt dann verzichten.

Das ist nur die eine Seite, damit ist nicht das Grundprobl­em für Pendler und Besucher gelöst. Der AVV ist leider oft keine Alternativ­e. Wichtiger als eine Tiefgarage in der Stadtmitte wären aber Angebote, an den Einfallstr­aßen zur Stadt große Parkhäuser mit Tankstelle­n und Werkstätte­n zu errichten und von dort (zusätzlich­e) Tram- und Buslinien in die Stadt oder zu den großen Arbeitgebe­rn zu leiten.

Es ist nötig, das Engagement eines Augsburger­s zu fördern. Jedoch halte ich Rezepte aus dem letzten Jahrhunder­t nicht allein für zielführen­d. Herr Walter will mit seinem Engagement auch Geld verdienen; warum also nicht sowohl in der Stadt als auch an den Stadtrände­rn? Es müssten sich aber auch Stadt(werke) und AVV bewegen. August Peter Graeff, Augsburg

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Foto: Annette Zoepf Im Reese Areal sollen weitere sozial geförderte Wohnungen entstehen. Das stößt auch auf Widerspruc­h.

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