Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mittelschule bekommt einen Anbau
Stadtrat Das 2,2-Millionen-Euro-Projekt zur Erweiterung wird ohne Debatte einstimmig abgesegnet. Das Raumprogramm aus dem Jahr 2011 wurde von der Entwicklung der Schülerzahlen überholt
Gersthofen Einstimmig auf den Weg gebracht hat Gersthofens Stadtrat die Erweiterung der gerade erst eröffneten Anna-Pröll-Schule. Die neue Gersthofer Mittelschule ist mit 24 Klassenzimmern nämlich schon zu klein, sodass das im Jahr 2011 beschlossene Raumprogramm nachgebessert werden muss, weil insgesamt sieben Klassenzimmer fehlen. Bis zum Sommer 2020 soll ein Gebäudeflügel mit einem Anbau erweitert werden.
Darin sollen sechs Klassenzimmer, ein Ausweichraum und WC Platz finden. Für das siebte Klassenzimmer soll im ersten Stock ein Mehrzweckraum hergenommen werden. Kostenpunkt des gesamten Vorhabens, für das 30 Stellplätze ausgelagert werden: rund 2,2 Millionen Euro.
Ein Vorteil aus Sicht der Stadt: Sollte die Anna-Pröll-Schule in den kommenden Jahren noch mehr Platz benötigen, kann auch an den zweiten Gebäudeflügel angebaut werden. Für den Ausbau der Schule waren mehrere Varianten erarbeitet worden, deren Kosten zwischen knapp zwei und vier Millionen Euro lagen.
Im Vorfeld der Stadtratssitzung am Mittwochabend hatten sich die Parteien öffentlich beharkt, diesmal gab es in der öffentlichen Sitzung keine kontroversen Debatten. Den Rechenschaftsbericht über die finanzielle Lage der Stadt, der vor gut einer Woche Aufhänger war für den Streit, wofür die Stadt Geld ausgeben solle, winkten die Fraktionen diesmal kommentarlos durch. Danach hat Gersthofen derzeit Rücklagen von 57 Millionen Euro.
Weitere Beschlüsse des Stadtrats: ● Gedenkstein An die Berliner Straße kommt ein Gedenkstein für getötete, missbrauchte, misshandelte und vermisste Kinder. Einem entsprechenden Antrag des Vereins „Sicheres Leben“stimmte der Stadtrat einhellig zu.
Alle Redner würdigten die Bedeutung des Vereins für Gersthofen, der dort unter anderem das Projekt Nachtanderer betreibt. Das sind Ehrenamtliche, die nachts als Streitschlichter und Ansprechpartner unterwegs sind.
Der etwa einen auf zwei Meter große Gedenkstein hat eine andere Geschichte. Vor einem Jahr unternahm der Verein einen Ausflug zur Gedenkstätte für getötete, missbrauchte, misshandelte und ver- misste Kinder in Oberstdorf und hielt dort eine Gedenkfeier ab. Diese berührte den Steinmetz Thilo Probst so, dass er für Gersthofen einen Stein spendete.
● 56 Wohnungen Einstimmig grünes Licht gegeben hat der Stadtrat auch für den Bau eines Komplexes mit 56 Wohnungen an der Sportallee in der Nähe des Freibads. Dafür will der Unternehmer Ulrich Humbaur unter anderem seine dort gelegene Villa abreißen. 15 Prozent der Wohnungen sollen Sozialwohnungen werden. Für die CSU signalisierte Max Poppe „größeren Gesprächsbedarf“wegen der geplanten Abstandsflächen und der damit verbundenen Frage der Wohnqualität. Albert Kaps (Pro Gersthofen) wies darauf hin, dass die Gebäude zum Teil fünfgeschossig werden: „Ich stimme mit ein bisschen Bauchweh zu.“Peter Schönfelder (SPD/Grüne) äußerte die Hoffnung, dass die Sportallee die Großbaustelle halbwegs schadlos überstehen werde, während Bernhard Happacher (Freie Wähler) ein gemeinsames Heizkraftwerk für Wohnkomplex und Gerfriedswelle anregte: „Wir können hier ein einmaliges Projekt schaffen.“