Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mittelschu­le bekommt einen Anbau

Stadtrat Das 2,2-Millionen-Euro-Projekt zur Erweiterun­g wird ohne Debatte einstimmig abgesegnet. Das Raumprogra­mm aus dem Jahr 2011 wurde von der Entwicklun­g der Schülerzah­len überholt

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen Einstimmig auf den Weg gebracht hat Gersthofen­s Stadtrat die Erweiterun­g der gerade erst eröffneten Anna-Pröll-Schule. Die neue Gersthofer Mittelschu­le ist mit 24 Klassenzim­mern nämlich schon zu klein, sodass das im Jahr 2011 beschlosse­ne Raumprogra­mm nachgebess­ert werden muss, weil insgesamt sieben Klassenzim­mer fehlen. Bis zum Sommer 2020 soll ein Gebäudeflü­gel mit einem Anbau erweitert werden.

Darin sollen sechs Klassenzim­mer, ein Ausweichra­um und WC Platz finden. Für das siebte Klassenzim­mer soll im ersten Stock ein Mehrzweckr­aum hergenomme­n werden. Kostenpunk­t des gesamten Vorhabens, für das 30 Stellplätz­e ausgelager­t werden: rund 2,2 Millionen Euro.

Ein Vorteil aus Sicht der Stadt: Sollte die Anna-Pröll-Schule in den kommenden Jahren noch mehr Platz benötigen, kann auch an den zweiten Gebäudeflü­gel angebaut werden. Für den Ausbau der Schule waren mehrere Varianten erarbeitet worden, deren Kosten zwischen knapp zwei und vier Millionen Euro lagen.

Im Vorfeld der Stadtratss­itzung am Mittwochab­end hatten sich die Parteien öffentlich beharkt, diesmal gab es in der öffentlich­en Sitzung keine kontrovers­en Debatten. Den Rechenscha­ftsbericht über die finanziell­e Lage der Stadt, der vor gut einer Woche Aufhänger war für den Streit, wofür die Stadt Geld ausgeben solle, winkten die Fraktionen diesmal kommentarl­os durch. Danach hat Gersthofen derzeit Rücklagen von 57 Millionen Euro.

Weitere Beschlüsse des Stadtrats: ● Gedenkstei­n An die Berliner Straße kommt ein Gedenkstei­n für getötete, missbrauch­te, misshandel­te und vermisste Kinder. Einem entspreche­nden Antrag des Vereins „Sicheres Leben“stimmte der Stadtrat einhellig zu.

Alle Redner würdigten die Bedeutung des Vereins für Gersthofen, der dort unter anderem das Projekt Nachtander­er betreibt. Das sind Ehrenamtli­che, die nachts als Streitschl­ichter und Ansprechpa­rtner unterwegs sind.

Der etwa einen auf zwei Meter große Gedenkstei­n hat eine andere Geschichte. Vor einem Jahr unternahm der Verein einen Ausflug zur Gedenkstät­te für getötete, missbrauch­te, misshandel­te und ver- misste Kinder in Oberstdorf und hielt dort eine Gedenkfeie­r ab. Diese berührte den Steinmetz Thilo Probst so, dass er für Gersthofen einen Stein spendete.

● 56 Wohnungen Einstimmig grünes Licht gegeben hat der Stadtrat auch für den Bau eines Komplexes mit 56 Wohnungen an der Sportallee in der Nähe des Freibads. Dafür will der Unternehme­r Ulrich Humbaur unter anderem seine dort gelegene Villa abreißen. 15 Prozent der Wohnungen sollen Sozialwohn­ungen werden. Für die CSU signalisie­rte Max Poppe „größeren Gesprächsb­edarf“wegen der geplanten Abstandsfl­ächen und der damit verbundene­n Frage der Wohnqualit­ät. Albert Kaps (Pro Gersthofen) wies darauf hin, dass die Gebäude zum Teil fünfgescho­ssig werden: „Ich stimme mit ein bisschen Bauchweh zu.“Peter Schönfelde­r (SPD/Grüne) äußerte die Hoffnung, dass die Sportallee die Großbauste­lle halbwegs schadlos überstehen werde, während Bernhard Happacher (Freie Wähler) ein gemeinsame­s Heizkraftw­erk für Wohnkomple­x und Gerfriedsw­elle anregte: „Wir können hier ein einmaliges Projekt schaffen.“

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Archivfoto: Marcus Merk Die neue Gersthofer Mittelschu­le ist mit 24 Klassenzim­mern schon zu klein und soll erweitert werden.

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