Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was ist der Königsweg für die Staatsstra­ße 2036?

Ausbau Streit Landtagsab­geordneter Herbert Woerlein strebt einen Kompromiss an, mit dem alle leben können. Doch wie sieht der aus?

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gibt es einen Königsweg im Streit um den Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried? Der SPD-Landtagsab­geordnete Herbert Woerlein sucht ihn jetzt. Was seine Gespräche mit Befürworte­rn und Gegnern des Austauschs ergaben.

Heretsried/Holzhausen Gibt es einen Königsweg im Streit um den Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried? Der SPD-Landtagsab­geordnete Herbert Woerlein sucht ihn jetzt. Er hatte sich anfangs die Proteste der Ausbau-Gegner angehört: Sie lehnen einen bestandsor­ientierten Ausbau, so wie ihn das Staatliche Bauamt Augsburg plant, ab. Stattdesse­n setzen sie sich für eine naturvertr­ägliche Sanierung der über drei Kilometer langen Strecke ein.

Woerlein hat zwischenze­itlich auch mit den Befürworte­rn des großen Ausbaus diskutiert. Über Gespräche mit allen Beteiligte­n will er einen Kompromiss finden. Woerlein sagt: „Bei aller Besorgnis um den verschwend­erischen Umgang mit Natur und natürliche­n Ressourcen, die mich nicht nur in diesem Fall antreibt, muss ich auch zugeben, dass die Bürgermeis­ter zu Recht für eine Sanierung der maroden Straße kämpfen.“Der Abgeordnet­e hofft, eine Einigung zu erzielen. Bei einer gerichtlic­hen Auseinande­rsetzung gebe es einen Sieger und leider auch einen Verlierer, das verhärte die Fronten, sagt er.

Kritik an der Haltung der Holzwinkel-Bürgermeis­ter, die vergangene Woche eine Petition in München übergeben hatten (wir berichtete­n), gab es beim jüngsten Treffen der Ausbau-Gegner. Albert Eding, der Vorsitzend­e der BN-Ortsgruppe Gablingen/Lützelburg, sagte: Die Bürgermeis­ter „sitzen auf einem hohen Ross, weil sie kompromiss­los auf der Straße beharren. Das ist eigentlich eine Missachtun­g“. Denn: Der geplante Ausbau findet laut Eding auf der Gemarkung der Stadt Gersthofen und der Gemeinde Gablingen statt. Die beiden Kommunen hatten sich bereits gegen den umfangreic­hen Ausbau ausgesproc­hen, die Gersthofer Stadtratsf­raktion W.I.R. hatte sogar eine eigene Petition auf den Weg gebracht. Naturschüt­zer Eding gab zu bedenken: „Sie sollten überlegen, gegen wen sie vorgehen.“

Kritik übte auch der Landtagsab­geordnete der Freien Wähler, Johann Häusler aus Biberbach: Es werde den Menschen im Holzwinkel etwas Falsches suggeriert. Niemand werde abgehängt, wenn es nicht zum Vollausbau kommt. Schließlic­h gehe es auch auf einer neuen Straße nicht schneller nach Gersthofen oder zur Autobahn.

Wird den Menschen im Holzwinkel etwas Falsches suggeriert?

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