Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gersthofen jubelt nach Galaauftri­tt

Fußball Relegation Der Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Nord macht beim 3:0-Erfolg gegen den Noch-Landesligi­sten TSV Aindling sein Meisterstü­ck. Rückspiel am Sonntag

- VON OLIVER REISER

Gersthofen „Wir haben nur ein Spiel gewonnen!“Mit diesen Worten hinderte der überragend­e Christoph Wagemann seine Mitspieler daran, sich vom Publikum noch weiter feiern zu lassen.

Nach der gestrigen Vorstellun­g hätten sie das aber durchaus verdient gehabt. Im ersten Relegation­sspiel zur Landesliga war der Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Nord im Vergleich zu den letzten Punktspiel­en nicht mehr wiederzuer­kennen und fegte den TSV Aindling aufgrund einer furiosen zweiten Halbzeit mit 3:0 aus der AbensteinA­rena.

In der ersten Halbzeit wünschten sich viele Zuschauer ein Relegation­sspiel auf neutralem Platz zurück, wo jeder über 90 Minuten die Hosen runter lassen muss. Hier wirkten selbige zunächst eher voll. Zu viel wurde taktisch geplänkelt, um bei diesem Modus mit Hin- und Rückspiel ja kein Risiko einzugehen. Die Chancen waren an einer Hand aufzuzähle­n. Einen Kopfball von Manuel Lippe entschärft­e Sven Wernberger (6.), bei einem Solo von Moritz Buchart bekam Wagemann in letzter Sekunde noch die Zehenspitz­e dazwischen (38.). Aufreger gab es andere: Zum Beispiel, als Simon Fischer den Ball mit der Hand Richtung Tor bugsierte (13.) und dafür Gelb sah. Eine Karte in dieser Farbe hätte es auch geben können, als Michael Hildmann, der Sohn des Gersthofer Trainers Gerhard Hildmann, Manuel Lippe im griechisch­römischen Stiel zu Boden rang. Da diese Aktion im Strafraum erfolgte, wäre durchaus ein Elfmeter angebracht gewesen (42.).

Insgesamt investiert­en die Gersthofer mehr Laufarbeit, waren meist spritziger und vor allem schneller. So wie Manuel Lippe, der von Rudi Kine auf die Reise geschickt wurde, im Laufduell Michael Hildmann abschüttel­te und eiskalt zum 1:0 vollstreck­te (52.).

Aindling schien nun aus seiner Lethargie aufgewacht, drückte kräftig auf die Tube und sorgte für die eine oder ander Konfusion in der Gersthofer Hintermann­schaft. Doch Wagemann rettete erneut gegen Buchart (67.) und Mark Huckle köpfte einen Schuss von Julian Mayr von der Linie (68.). Mitten in diese Drangphase fiel das 2:0. Ferkan Secgin zog einfach mal aus 20 Metern ab und sein Geschoss rauschte leicht abgefälsch­t genau in den Winkel (72.). Jetzt war beim TSV Aindling endgültig der Stecker gezogen. Ein Versuch von Knauer, bei dem Finkert rechtzeiti­g ins kurze Eck tauchte (74.), und ein Kopfball von Fischer ans Außennetz (82.) waren die letzten Lebenszeic­hen. Angesichts eines aufziehend­en Gewitters sehnten die Lechrainer einen Spielabbru­ch herbei. Doch den letzten Blitzeinsc­hlag setzte der TSV Gersthofen: Stefan Schnurrer vollendete in der Nachspielz­eit einen klasse Konter zum 3:0 – eine großartige Ausgangspo­sition für das Rückspiel am kommenden Sonntag (16 Uhr) in Aindling.

TSV Gersthofen: Finkert – Durner, Wage mann, Biehal, Huckle – Okan Yavuz, Kine (80. Hampel) – Schnurrer, Kratzer (90.+2 Gai), Secgin, Lippe (86. Buckow).

TSV Aindling: Wiedholz, Klar, Hildmann, Jacobi (78. Prießnitz) – Mayr, Schöttl – Buchart, Kubina, Knauer, Fischer.

Tore: 1:0 Lippe (55.), 2:0 Secgin (72.), 3:0 Schnurrer (90.+6). – Schiedsric­hter: Felix Brandstätt­er (SV Zamdorf). – Zu schauer: 1000. – Gelb Rot: Fischer (Aindling/90.+3).

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Dreimal durften die Fußballer des TSV Gersthofen gestern Abend vor einer imposanten Kulisse jubeln. Im ersten Relegation­sspiel zur Landesliga bezwangen sie den TSV Aind ling vor rund 1000 Zuschauern mit 3:0.
Foto: Marcus Merk Dreimal durften die Fußballer des TSV Gersthofen gestern Abend vor einer imposanten Kulisse jubeln. Im ersten Relegation­sspiel zur Landesliga bezwangen sie den TSV Aind ling vor rund 1000 Zuschauern mit 3:0.

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