Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Froomes unglaublic­he Fahrt

Brite übernimmt Giro-Führung

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Bardonecch­ia Eine unglaublic­he Vorstellun­g von Chris Froome hat die Gesamtwert­ung des 101. Giro d’Italia auf der Königsetap­pe auf den Kopf gestellt. Der als Vierter zur 19. Etappe nach Bardonecch­ia gestartete Brite fuhr am Freitag auf der Königsetap­pe über 185 Kilometer und vier hammerhart­e Alpenpässe ins Rosa Trikot. Der bisherige Spitzenrei­ter Simon Yates fiel ins Bodenlose und verlor im Ziel über 38 Minuten auf den auch mit Misstrauen begleitete­n Tagessiege­r Froome. Ein solcher Rückstand für einen Spitzenrei­ter hat historisch­e Ausmaße.

Froome, dem wegen der weiter schwelende­n Salbutamol-Affäre noch eine Doping-Sperre droht, feierte seinen zweiten Tagessieg. Der viermalige Tourde-France-Sieger, der mit zwei Stürzen und großen Zeitverlus­ten in den Giro gestartet war, fuhr das Rennen seines Lebens.

80 Kilometer vor dem Ziel auf dem Weg zum höchsten GiroPunkt, den Colle delle Finestre (2178 Meter), hatte der umstritten­e Brite attackiert. Von da an versuchte Froome das Unmögliche, durch eine unerbittli­che Geschwindi­gkeit berghoch und halsbreche­rische Abfahrten doch noch ins Rosa Trikot zu fahren.

Sogar die acht Kilometer lange Schotterpi­ste auf den steilen Finestre-Anstieg konnte seinen unglaublic­hen Elan nicht stoppen. Vorjahress­ieger Tom Dumoulin, am Start noch 2:54 Minuten vor Froome, hatte im Ziel 3:23 Minuten auf den Sky-Kapitän verloren.

Hinzu kamen zehn Sekunden Zeitbonifi­kation für Froome, der vor der letzten Alpen-Etappe am Samstag 40 Sekunden vor Dumoulin an der Spitze liegt.

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Chris Foome

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