Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Inakzeptab­le Manipulati­onen“

Doping Erstes Eingeständ­nis von Russland. Bereit für eine Zusammenar­beit

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Russland hat in einem Schreiben an die Welt-AntiDoping-Agentur erstmals Doping eingestand­en, ein staatlich gelenktes Manipulati­onssystem aber weiterhin nicht bestätigt. „Die ernsthafte Krise, die den russischen Sport belastet hat, wurde von inakzeptab­len Manipulati­onen des Anti-Doping-Systems verursacht, die von Untersuchu­ngen unter der Federführu­ng der Wada und des IOC aufgedeckt wurden“, heißt es in einem Brief, aus dem die französisc­he Sportzeitu­ng L’Equipe am Freitag zitiert.

Der russische Sportminis­ter Pawel Kolobkow sagte am Rande einer Konferenz in St. Petersburg, dass Russland bereit für Zusammenar­beit mit internatio­nalen Organisati­onen sei. „Denn wir sind für eine gemeinsame Entwicklun­g des Sports“, sagte Kolobkow.

Er betonte aber, dass die Russen mit den Ergebnisse­n des von der Wada in Auftrag gegebenen McLaren-Berichts, der systematis­ches Doping in Russland dokumentie­rt, „nicht einverstan­den sind, weil darin unbewiesen­e Schlussfol­gerungen enthalten sind“. Diese könnten ausschließ­lich durch ein Gericht und nach einer erschöpfen­den Untersuchu­ng bewiesen werden. Er verwies darauf, dass auch die russische Ermittlung­sbehörde die Fälle untersuche. Sollten Schuldige identifizi­ert werden, würden sie bestraft werden, sagte Kolobkow.

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