Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kuka Parkhaus: Kläger hat Bordell verkauft

Geplant ist jetzt eine Pension für Arbeiter

- VON JÖRG HEINZLE

Der Nachbar, der aktuell gegen die Baugenehmi­gung für das neue Kuka-Parkhaus in Lechhausen klagt, ist nur noch im Besitz der hinteren Hallen und nicht mehr des Bordells. Dieser vordere Gebäudetei­l sei verkauft worden, teilte der Kläger auf Anfrage unserer Redaktion mit. Im hinteren Teil des einstigen Firmengebä­udes in der Zusamstraß­e will er nun eine Pension für Arbeiter mit 59 Betten einrichten.

Dort sollte ursprüngli­ch das bestehende Bordell erweitert werden. Um das zu verhindern, ist die Stadt derzeit dabei, einen Bebauungsp­lan für das Gebiet zu erstellen. Die geplante Arbeiterun­terkunft dürfte aus Sicht der Stadt dagegen unproblema­tisch sein und müsste generell genehmigt werden. So steht es auch in einem Bericht der Bauverwalt­ung an den Stadtrat. Der Besitzer des ans Parkhaus angrenzend­en Grundstück­s hatte eine Klage gegen die Baugenehmi­gung eingereich­t, weil es seiner Ansicht nach mit rund 23 Metern zu hoch ist und den Hof zeitweise stark verdunkelt. Weiterhin füge es sich in seinen gesamten Ausmaßen nicht – wie vom Gesetz vorgeschri­eben – in die bestehende Bebauung in der Umgebung ein.

Die Stadt sieht das jedoch anders und gab grünes Licht für den Bau. Die Arbeiten an dem Parkhaus mit künftig rund 1000 Stellplätz­en sind bereits weit fortgeschr­itten. Der Roboterher­steller Kuka plant am Firmensitz in Lechhausen in nächster Zeit noch weitere Bauprojekt­e. Auf einem „Campus“soll unter anderem ein neuer, rund 80 Meter hoher Büroturm sowie ein neues Ausbildung­szentrum entstehen.

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