Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum werden Eltern und Kinder ständig vertröstet?
Zum Artikel „Liegen unter diesem Spiel platz Bomben?“vom 15. Mai:
Diese Frage stellen sich auch die Eltern, deren Kinder den Rumpelstilzchen-Kindergarten in der Augsburger Schafweidsiedlung besuchen. Und das seit nunmehr fast einem Jahr! Viel wichtiger ist mittlerweile eine ganz andere Frage: Warum passiert so lange nichts?
Nach dem Bombenfund im August 2017 wurde ein Großteil der Gartenfläche abgesperrt, übrig ist nur die Terrasse sowie eine kleine, daran angrenzende Fläche. Und dann geschah – NICHTS. Die Absperrung blieb. Was zunächst als Übergangslösung tragbar war, wird langsam zu einer Belastung für Kinder und Erzieher. So tummeln sich in Spitzenzeiten bis zu zwölf Krippenkinder, rund 50 Kindergartenkinder und die Kinder aus dem der Einrichtung angeschlossenen Hort auf der von den Absperrungen ausgenommenen Fläche. Aufgabe der Erzieher ist es, als „Puffer“schützend zwischen den einzelnen Gruppen zu stehen.
Nachdem die Angelegenheit zunächst nicht weiterverfolgt wurde, liegen die Gutachten zwischenzeitlich vor. Entgegen der jetzigen Darstellung war der finanzielle Rahmen bereits lange abgesteckt, die Gelder bereits seit langem bewilligt. So wurde es zumindest Anfang des Jahres 2018 dem Elternbeirat mitgeteilt. Was führt zu den ständigen Verzögerungen? Wie kann es sein, dass die Kinder, die Leidtragende sind, seit fast einem Jahr den Garten nicht mehr nutzen können? Ist das Thema den zuständigen Behörden nicht wichtig genug? Liegt es am Kompetenzgerangel einzelner Behörden, die die Zuständigkeiten hin und her schieben? Warum traut sich die Stadt nicht, einen Zeitplan aufzustellen und die Betroffenen zu informieren? Und: Warum mussten die Eltern die in dem Artikel präsentierten Informationen aus der Presse erfahren? Eine Antwort ist nicht zu erhalten, da sich die Zuständigen einen Kontakt zum Elternbeirat verbeten haben...
Anja Stilz, Augsburg