Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit Lastenräde­rn und Mooswänden für saubere Luft

Verkehr Neben dem geplanten Gratis-Nahverkehr in der Innenstadt verfolgt die Stadt einige weitere Ansatzpunk­te. Unter anderem könnte die Paket-Zustellung künftig ganz anders laufen als bisher

- VON STEFAN KROG

Geht es nach der Stadt, sollen Pakete künftig nicht mehr mit dem Lieferwage­n gebracht werden, sondern auf der „letzten Meile“mit dem Lastenfahr­rad. UPS ist in der Augsburger Innenstadt bereits seit vergangene­m Jahr mit einem Lastenrad unterwegs. Man wolle zusammen mit Lieferdien­sten über entspreche­nde Konzepte sprechen, sagt Wirtschaft­sbürgermei­sterin Eva Weber (CSU). Das Ziel: den Verkehr von Lieferwage­n mit Dieselmoto­r reduzieren.

Wie berichtet erstellt die Stadt ein Mobilitäts­konzept. Der herausrage­ndste Punkt war der geplante Gratis-Nahverkehr im Kern der Innenstadt, der vergangene Woche bekannt wurde, sowie „Smart Parking“und die vollautoma­tischen Radparkhäu­ser (wir berichtete­n).

Allerdings stehen in dem momentan noch recht dünnen Konzeptpap­ier, das im Stadtrat vorgestell­t wurde, auch noch einige weitere Überlegung­en. Um Innenstadt­kunden den Verzicht aufs Auto einfacher zu machen, wenn sie in der City etwas einkaufen, wolle man über die Einrichtun­g von „Drop-Shops“nachdenken, so Weber. Dabei können Kunden ihre Einkäufe in einem Ladenlokal deponieren und sie sich von dort nach Hause liefern lassen.

Zu den ins Auge gefassten Möglichkei­ten gehört auch die Installati­on von drei mit Moos bepflanzte­n Wänden an der Hermanstra­ße in Nähe des Königsplat­zes sowie an der Pilgerhaus­straße. Die Idee: Das Moos an den Wänden soll Schadstoff­e aus der Luft filtern. In mehreren deutschen Städten werden diese sogenannte­n „City Trees“aktuell erprobt. Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) ist bei dem Thema aber eher zurückhalt­end. „Man kann über so etwas nachdenken, aber es muss klar sein, ob die Wände auch wirksam sind.“Wie sinnvoll die Lösung ist, ist umstritten. Die Stadt Reutlingen, mit der Erben in Kontakt steht, hat vergangene Woche bekannt gegeben, dass der Versuch dort als gescheiter­t anzusehen sei und beendet werde.

Ein konkretes Konzept muss Ende Juli vorliegen. Dann muss die Stadt einen Masterplan fertig haben, um Fördergeld­er aus dem DieselTopf von Bund und Autoindust­rie beantragen zu können. Finanziert werden damit Maßnahmen zur Senkung von Stickoxidw­erten. Neben dem Ausbau von Park-and-ridePlätze­n gehören dazu die Förderung des Rad- und Fußverkehr­s, ein Parkleitsy­stem sowie „intelligen­te Ampeln“, so Umweltrefe­rent Erben. »Seite 38

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Foto: Weizenegge­r Die Maximilian­straße schöne Wohngegend. ist (auch) eine
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Foto: obs/UPS UPS ist auch in Augsburg mit Lastenrä dern unterwegs.
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Foto: Green City Solution So sehen die Mooswände namens „City Tree“aus.

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