Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Einbrüche: Bäcker sind gewarnt

Kriminalit­ät Obermeiste­r der Innung setzt auf Überwachun­gstechnik. Zweifel am Tresor im eigenen Geschäft – der wird oft mit brachialer Gewalt aufgebroch­en

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gersthofen/Neusäß Immer wieder sind es Bäckereien. Und immer wieder gehen die Einbrecher mit brachialer Gewalt vor. Das jüngste Beispiel liegt nur wenige Tage zurück: In der Daimlerstr­aße in Neusäß stiegen Unbekannte in Geschäftsr­äume ein. Sie entwendete­n laut Angaben der Polizei einen geringen dreistelli­gen Bargeldbet­rag, hinterließ­en bei ihrem Einbruch aber einen weitaus höheren Schaden. Die Ermittler beziffern ihn auf rund 3000 Euro. Die Einbrüche haben sich bei Bäckern längst herumgespr­ochen. Einer von ihnen ist Peter Mück – er hat gehandelt.

Der Obermeiste­r der Innung Augsburg, die das Ansehen der Handwerksb­etriebe in der Stadt und ganz Schwaben verbessern möchte, besorgte sich eine Videoüberw­achung mit Bewegungsm­elder.

So funktionie­rt sie: Bewegt sich nachts etwas in seinem Lechhauser Laden, dann bekommt er eine Nachricht aufs Handy. Gleichzeit­ig wird die Polizei alarmiert. „Das ist gar nicht so teuer“, meint Mück, der seit 2010 Obermeiste­r ist. Er erinnert sich an eine ähnliche Häufung von Einbrüchen in der Vergangenh­eit: Vor einigen Jahren seien innerhalb kurzer Zeit mehr als ein halbes Dutzend Betriebe betroffen gewesen sein.

Warum die Kriminelle­n ausgerechn­et Bäckereien im Visier haben, könnte nach Mück einen einfachen Grund haben: Sie verspreche­n sich Bargeld als Beute. Tageseinna­hmen könnten eine besondere Anziehungs­kraft ausüben, meint Mück. Früher habe es bei vielen Banken noch einen Nachttreso­r gegeben. In ihn wurde nach Geschäftss­chluss das Bargeld geworfen. Heute werde der Service nicht mehr von allen Instituten angeboten, sagt Mück.

Was tun? Das Geld im eigenen Tresor deponieren? „Das ist so eine Sache“, sagt Mück. Schließlic­h könnten Tresore geknackt werden. So wie in den vergangene­n Wochen im Raum Gersthofen. Mitte März riss ein Einbrecher in einer Bäckerei in der Augsburger Straße einen Tresor von der Wand und öffnete diesen mit Gewalt. Die Beute: ein mittlerer vierstelli­ger Geldbetrag.

Auch der Wandtresor einer Metzgerei in Aystetten blieb Ende Februar nicht verschont. Unbekannte brachen ihn noch im Geschäft auf. Anwohner hörten Geräusche und verständig­ten die Polizei. Die Einbrecher suchten das Weite, kurz bevor die Streife eintraf.

Mück hat noch eine andere Empfehlung: Wer einem Tresor kein Vertrauen schenken will, kann auch auf einen Dienstleis­ter bauen. Der bringt nicht nur Bargeld, sondern holt es auch ab – ein sicheres Geschäft. „Aber das hat natürlich auch seinen Preis“, sagt Mück.

 ?? Symbolfoto: Marcus Merk ?? Mit dem Einsatz von Überwachun­gstechnik versuchen Betriebe, potenziell­e Einbre cher abzuschrec­ken.
Symbolfoto: Marcus Merk Mit dem Einsatz von Überwachun­gstechnik versuchen Betriebe, potenziell­e Einbre cher abzuschrec­ken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany