Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ihre Produkte ragen hoch in den Himmel
Jubiläum Gersthofer Firma alfa Masten feiert 35 Jahre Bestehen und Generationswechsel
Gersthofen Man sieht sie nahezu vor jedem Rathaus oder Amtsgebäude: Fahnenmasten, auf denen die deutsche oder andere Flaggen aufgezogen sind. Nicht selten stammen sie von der Firma Alfa Masten aus Gersthofen, beispielsweise diejenigen der Bayerischen Staatskanzlei und des Landtags, seit wenigen Wochen auch des Landratsamtes Augsburg. Gestern feierte das Unternehmen gleich zwei Feste.
So wurde die Firma vor 35 Jahren von Emmeran und Gudrun Dichtl im Jahr 1983 in Rommelsried gegründet. Zehn Jahre später zog man in die Daimlerstraße nach Gersthofen um. Die Verwaltung befindet sich noch dort, die Fertigung wurde vor zehn Jahren in die Dieselstraße 25 in Gersthofen in eine ehemalige Halle der Firma Humbaur verlegt. Dort stehen Produktions- und Lagerflächen mit insgesamt 4000 Quadratmetern zur Verfügung.
„Wir haben derzeit 20 Vollzeitbeschäftigte. Filialen haben wir keine, die bundesweite Flächendeckung auf der Vertriebsseite erzielen wir durch die Zusammenarbeit mit circa 50 Vertriebspartnern, die in der Fahnen- und/oder in der Werbebranche angesiedelt sind“, erklärte Geschäftsführer Emmeran Dichtl. Der derzeitige Jahresumsatz liegt dem 69-Jährigen zufolge bei sechs Millionen Euro.
Anfangs widmete sich das Unternehmen der Verarbeitung und Veredelung von Edelstahl. Vor etwa 20 Jahren wandte man sich Fahnen und Fahnenwerbung und der Fertigung der dafür benötigten Masten zu. „Alfa ist auf dem Sektor der Fahnenmasten Marktführer in Deutschland“, betonte Dichtl. Der Umsatz wird zu 90 Prozent in Deutschland erzielt, Exportlieferungen nach Österreich gebe es regelmäßig, in andere Länder nur sporadisch. So wurde unter anderem ein Mast nach Hanoi geliefert, wie Johannes Dichtl erzählte.
Der 30-jährige Sohn des Firmengründers war der zweite Grund für die Feier. Denn gestern übernahm er das Unternehmen offiziell als Geschäftsführer vom Vater. Johannes Dichtl stieg vor fünf Jahren bereits ins Unternehmen ein. Er wies auf die schwierige Marktsituation hin: „Wir bewegen uns mit unseren Produkten in einem gesättigten Raum.“So sei man bereits einem Preiskampf unterworfen. Inzwischen fertigt Alfa nicht nur Licht- und Fahnenmasten. Vor drei Jahren kam eine Anfrage für einen Maibaum. „Wir kamen auf die Idee, diesen aus Aluminium zu fertigen“, so Johannes Dichtl. Heuer seien nun schon zwölf solcher Maibäume gefertigt worden, drei weitere seien bereits beauftragt.
Als Stammzulieferer hat die Firma seit 15 Jahren die Ulrichswerkstätten Augsburg sowie das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg engagiert. Wolfgang Ott von den Ulrichswerkstätten stellte die Arbeit seiner Mitarbeiter vor.
Landrat Martin Sailer zeigte sich erfreut, dass das Unternehmen vom Vater auf den Sohn übergeht. „Wir wären in Gersthofen nicht so erfolgreich, wenn es keine Unternehmer wie Sie gegeben hätte“, lobte Gersthofens Zweiter Bürgermeister Stefan Buck die Familie Dichtl.