Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Parasiten auf dem Vormarsch

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Durch das wärmere Klima kommen immer mehr gefährlich­e Würmer und Einzeller nach Deutschlan­d. Wie die Freie Universitä­t Berlin berichtet, drohen sich Infektione­n mit Leishmanie­n auszubreit­en. Dabei handelt es sich um Kleinstleb­ewesen, sogenannte­n Protozoen. Diese werden durch einen Insektenst­ich übertragen. Die Symptome, die sie auslösen, sind vielfältig: Die Leishmanie­n können die Haut reizen und Gelenke schädigen. Im schlimmste­n Fall siedeln sie sich auf den inneren Organen an – wird eine solche Infektion nicht behandelt, kann sie tödlich enden.

Auch Würmer sind durch das günstige Klima auf dem Vormarsch. Dazu gehört der Hautwurm – ein rund 15 Zentimeter langer Parasit, der sich unter der Haut einnistet und operativ entfernt werden muss. Noch gefährlich­er ist der Herzwurm. Er nistet sich in das Herz ein und kann so seinen Wirt töten. Meist infizieren sich Hunde mit dem Wurm, in seltenen Fällen stecken sich auch Menschen an.

Eine sichere Impfung gegen die Parasiten gibt es nicht. Doch richtiges Verhalten kann vor einer Infektion schützen. Im südlichen Europa tragen viele Straßentie­re Erreger in sich. Die Leiter der Forschungs­gruppe, Georg von Samson-Himmelstje­rna, rät daher, Tiere nicht zu berühren und erst recht nicht mit nach Hause zu nehmen. „Es ist absolut wichtig zu verhindern, dass es hierzuland­e ausreichen­d viele infizierte Hunde gibt. Andernfall­s drohen die Haut- oder Herzwürmer und eventuell auch die Leishmanie­n, dauerhaft hier bei uns heimisch zu werden.“Denn sind die Parasiten erst in Deutschlan­d, gedeihen sie durch das wärmere Klima prächtig.

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