Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ägypten: Geldstrafen für aggressive Anmache
Ägypten will sich als heiles Urlaubsland präsentieren, in dem Touristen unbelästigt die Sehenswürdigkeiten besichtigen könnten. Ab sofort sollen deshalb aggressive Bettler oder Verkäufer drastisch bestraft werden. Bis zu 10 000 Ägyptische Pfund, etwa 460 Euro, kann ein Verstoß gegen das neue Gesetz kosten. Um die Pyramiden von Gizeh, im Tal der Könige, in Luxor und in anderen Touristenhochburgen könnte es so in Zukunft deutlich ruhiger werden. Verboten ist nach einem Bericht des Guardian nicht nur, Souvenirs aggressiv anzubieten, sondern auch Touristen Dienstleistungen wie Führungen und Kamelritte aufzuschwatzen.
Regentropfen, die an mein Fenster klopfen … Die Ostsee meint es nicht so gut mit den ersten Probefahrten der neuen „Mein Schiff 1“. Es regnet. Heftig. Und trotzdem ist es wohlig warm – wenn man in einer der fünf Saunen und Dampfbäder sitzt und schwitzt. Zwei davon geben mit bodenlangen Fenstern den Blick aufs Meer frei, auch wenn sich dieses wetterbedingt nur in fahlem Grau zeigt.
Mit ihrem traditionell dunkelblauen Rumpf und neuen Sehnsuchtsschlagworten wie „Auszeit“, „Fahrtwind“oder „Sternenhimmel“, die fett in schwungvollem Weiß aufs Dunkelblau geschrieben und unverkennbar das Markenzeichen der „Mein-Schiff“-Flotte sind, zeigt sich die „1“mit nun 315 Metern um rund 20 Meter länger und ein Deck höher als die bestehenden Neubauten der von „1“bis „6“durchnummerierten Schwesternschiffe. Wenn man als Zwerg unten am Kai steht und die 15 Decks nach oben blickt, erkennt man aber kaum einen Größenunterschied.
Und sogar für Kapitän Kjell Holm sind die neuen Maße unbedeutend beim Manövrieren – trotz 1000 Quadratmeter mehr Angriffsfläche für den Wind. Holms Vize Georgios Alevropoulos gibt bei den ersten Fahrten aber „ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend“zu: „Das ist, wie wenn man ein neues Auto beim Händler abholt.“
Die beiden deutschen Olympiasiegerinnen im Beachvolleyball, Kira Walkenhorst und Laura Ludwig, die in Rio im Finale die Brasilianerinnen bezwangen, wurden als Taufpatinnen auserwählt. Was Symbolcharakter hat: Das Schiff wird als Sport- und Wellnessschiff auf dem Markt platziert.
Im Kreuzfahrtgeschäft sind die Destinationen ja immer unwichtiger für die breite Masse. In den USA war das praktisch schon immer so. Viele Kreuzfahrtgäste treffen inzwischen aber auch in Europa ihre Reiseentscheidung mehr und mehr anhand der Angebote auf dem Schiff: Restaurants, Shows, Wellness und Sport. Da hat „Tui Cruises“mit seiner neuen „1“ordentlich aufgerüstet, und die Taufpatinnen weisen den Weg. Sport, Wellness und Erleben stehen im Vordergrund: In der Sauna mitten auf dem Meer (und bei Regen …) oder im großzügigen 25-Meter-Schwimmbecken, einem von nur drei so langen Becken auf den Weltmeeren (die beiden anderen sind auf der „5“und „6“), zumal ein kleinerer Lagunepool und vier Jacuzzis das Wasserangebot ergänzen.
Die Joggingstrecke ist mit 438 Metern nun fast doppelt so lang und verfügt am Schiffsheck sogar über eine 6,7-prozentige Steigung und eine geschwungene Außenbahn übers Meer. Auch das Fitnesscenter ist gut angewachsen und alle Laufbänder, Stepper oder Hometrainer weisen den Blick durch bodenlange