Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neuer Lehrstuhl
Uniklinik Angehende Ärzte sollen lernen, wie man Menschen mit Behinderung behandelt
An der neuen Uniklinik in Augsburg soll ein Lehrstuhl für die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung eingerichtet werden. Dafür hat sich der Haushaltsausschuss des Landtages auf Antrag der CSU einstimmig ausgesprochen.
Die medizinische Behandlung von Menschen mit Behinderung stelle Ärzte und medizinisches Fachpersonal oft vor erhebliche Herausforderungen, so die CSU. Eine teilweise eingeschränkte Möglichkeit der Kommunikation, veränderte Krankheitsbilder und auch ein anderer zwischenmenschlicher Umgang würden eine andere Herangehensweise an viele Krankheitsbilder bedingen. „Für die Behandlung von Menschen mit Behinderung werden die allgemeinen medizinischen Leitlinien vielfach nicht als ausreichend angesehen“, so Abgeordneter Johannes Hintersberger. Gleichzeitig gebe es in ganz Deutschland keine Bündelung des vorhandenen Fachwissens. Auch der Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst hat dem Antrag zugestimmt. Damit wird die Staatsregierung aufgefordert, sich unter Wahrung der Eigenverantwortlichkeit der Hochschule für diese Professur einzusetzen. Wann der Lehrstuhl kommen könnte, ist offen. Die neue Medizinfakultät ist im Aufbau. Laut Gründungsdekanin Martina Kadmon müssen erst die nötigen Lehrstühle besetzt werden, um das Medizinstudium im Winter 2019/20 zu starten. Die Behandlung und Betreuung von behinderten Menschen sei ein wichtiges komplexes Thema, aber nicht nur für die Medizin. Es müsse interdisziplinär mit Sozialpädagogen und Sozialwissenschaftlern diskutiert werden, um betroffenen Menschen wirklich gerecht zu werden.