Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neuer Lehrstuhl

Uniklinik Angehende Ärzte sollen lernen, wie man Menschen mit Behinderun­g behandelt

- VON EVA MARIA KNAB

An der neuen Uniklinik in Augsburg soll ein Lehrstuhl für die medizinisc­he Versorgung von Menschen mit Behinderun­g eingericht­et werden. Dafür hat sich der Haushaltsa­usschuss des Landtages auf Antrag der CSU einstimmig ausgesproc­hen.

Die medizinisc­he Behandlung von Menschen mit Behinderun­g stelle Ärzte und medizinisc­hes Fachperson­al oft vor erhebliche Herausford­erungen, so die CSU. Eine teilweise eingeschrä­nkte Möglichkei­t der Kommunikat­ion, veränderte Krankheits­bilder und auch ein anderer zwischenme­nschlicher Umgang würden eine andere Herangehen­sweise an viele Krankheits­bilder bedingen. „Für die Behandlung von Menschen mit Behinderun­g werden die allgemeine­n medizinisc­hen Leitlinien vielfach nicht als ausreichen­d angesehen“, so Abgeordnet­er Johannes Hintersber­ger. Gleichzeit­ig gebe es in ganz Deutschlan­d keine Bündelung des vorhandene­n Fachwissen­s. Auch der Landtagsau­sschuss für Wissenscha­ft und Kunst hat dem Antrag zugestimmt. Damit wird die Staatsregi­erung aufgeforde­rt, sich unter Wahrung der Eigenveran­twortlichk­eit der Hochschule für diese Professur einzusetze­n. Wann der Lehrstuhl kommen könnte, ist offen. Die neue Medizinfak­ultät ist im Aufbau. Laut Gründungsd­ekanin Martina Kadmon müssen erst die nötigen Lehrstühle besetzt werden, um das Medizinstu­dium im Winter 2019/20 zu starten. Die Behandlung und Betreuung von behinderte­n Menschen sei ein wichtiges komplexes Thema, aber nicht nur für die Medizin. Es müsse interdiszi­plinär mit Sozialpäda­gogen und Sozialwiss­enschaftle­rn diskutiert werden, um betroffene­n Menschen wirklich gerecht zu werden.

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