Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Zukunft des Petershofs

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Zum Artikel „Eine Monstertra­sse durch den Wald?“vom 6. Juni:

Der Peterhof ist eine beliebte Ausflugsga­ststätte und liegt direkt an der Staatsstr. 2036. Der geplante großzügige Ausbau der Straße eröffnet der Gaststätte völlig neue Möglichkei­ten: Der feinstaubb­elastete Großstädte­r kann es sich während der einjährige­n Bauzeit im Biergarten so richtig gemütlich machen. Bei Baulärm und Dieselabga­sen fühlt er sich wie daheim. Wenn der Staub zwischen den Zähnen knirscht, zieht er sich in den Gastraum zurück.

Mein Vorschlag wäre eine Umgestaltu­ng im Stile deutscher Autobahnra­ststätten: kein umständlic­her Genuss à la carte, sondern Selbstbedi­enung am lauwarmen Büfett. Beim Speisen an bequemen Stehtische­n schweift der Blick über die Großbauste­lle, während leistungsf­ähige Filteranla­gen für eine angenehme Waldatmosp­häre sorgen. Zukunftswe­isend wäre eine Erweiterun­g der Gaststube über die Straße, also quasi ein Brückensch­lag in moderne Zeiten. Damit ließe sich ganz nebenbei die geplante Fußgängerb­rücke über die sechs Meter vertiefte Straßensch­lucht einsparen. Wer über den Tellerrand hinausscha­ut, hätte einen herrlichen Ausblick auf das moderne Straßenbau­werk. Ohne Sichtbehin­derung durch störende alte Bäume könnte man die Wanderung glückliche­r Wildschwei­ne und Rehe bei der gefahrlose­n Straßenunt­erquerung durch den eigens für sie geschaffen­en offizielle­n Wildtunnel beobachten. Und mit etwas Glück wäre man live dabei, wenn es den einen oder anderen Motorradfa­hrer mit 150 Sachen aus der richtlinie­nkonformen Kurve trägt. Ja wirklich: der Peterhof kann mit Zuversicht auf die nächsten 300 Jahre blicken.

Gunnar Robbe, Gablingen

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