Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neue Schule: Stadtberger fürchten Verkehr
Planung Mit sieben Klassen könnte die Montessori-Schule in Stadtbergen starten. Aber da gibt es noch etliche Hürden
Stadtbergen Stell dir vor, die Stadt veranstaltet einen Infoabend, aber keiner geht hin. Ganz so schlimm war es nicht, aber es kamen lediglich rund 15 Teilnehmer am Mittwochabend in den Bürgersaal nach Stadtbergen, um sich die Planungen an der Panzerstraße für die Ansiedlung einer Schule anzuschauen. Auch einige Stadträte waren da. Wie berichtet, möchte die Kohnle-Gesellschaft dort eine Emile-Schule, eine bilinguale Montessorischule, entstehen lassen, die eines Tages von der Grundschule bis zum Abitur führen soll.
„Der Antrag für die Montessorischule war der Anlass für unsere Planungen“, betonte Bürgermeister Paul Metz, „aber wir wollen das unabhängig davon machen, welche Schule hier am Ende entstehen soll.“Schließlich fehlen der Schule ja noch die entsprechenden Genehmigungen. Die Infoveranstaltung hat die Stadt anberaumt, um zeitgleich mit der öffentlichen Auslegung, die noch bis zum 6. Juli läuft, die Bürger umfassend zu informieren. Mitarbeiter des Planungsbüros Sieber stellte kurz die Details zur Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich neben der Sportanlage an der Leibnitzstraße vor. Das Areal ist 20000 Quadratmeter groß und darf nur zu 55 Prozent der Fläche maximal dreistöckig bebaut werden. Auch ein größerer Parkplatz an der Leibnitzstraße und eine Grünumrandung sind geplant. Probleme und Verzögerungen könnte es geben, weil unter dem Areal Siedlungen und Hügelgräber aus der Hallstattzeit sowie eine Siedlung aus der römischen Kaiserzeit vermutet werden. Auch Kampfmittel aus der Zeit einer Flak-Stellung wären denkbar.
Wo wollen die Busse halten und wenden? Wie wirkt sich die Schule mit künftig 250 bis 350 Schülern auf die Verkehrsströme aus, vor allem , wenn auf der B17 wieder einmal Stau ist? Diese Fragen der Bürger zu den Details rund um die Schule konnten bei der Veranstaltung aber nicht beantwortet werden. „So weit sind wir noch nicht, das muss alles erst noch genau untersucht und diskutiert werden“, erklärte Metz. Die genauen Festlegungen würden erst im Zuge des Bebauungsplans erörtert, sagte er.
Zwei Bewohner des Fryar-Rings befürchten eine erhebliche Zunahme des Verkehrs oder sogar einen „Verkehrskollaps“.
Bürgermeister Metz wies darauf hin, dass es an der Sportanlage gleich neben dem geplanten SchulAreal bereits einen Wendeplatz für Busse gäbe und dass die Stadt dafür sorgt, dass ausreichend Parkplätze entstehen, die zum Beispiel während des Stadtfests am Wochenende auch von den Besuchern genutzt werden können.
Von der Kohnle-Gesellschaft als Träger der geplanten Schule war niemand bei der Veranstaltung. „Wir konnten leider nicht teilnehmen“, sagte Kohnle-Geschäftsführerin Evelin Höpflinger auf Anfrage unserer Zeitung. Bisher lägen für die Schule über 200 Voranmeldungen vor. „Wir könnten mit sieben Klassen der Stufen 1 bis 9 starten, dafür haben wir auch schon genügend Mitarbeiter und Lehrkräfte“, so Höpflinger. Zum Genehmigungsverfahren gibt es derzeit auch nichts Neues, da alle Planungen noch im Verfahren stecken. Höpflinger sagte: „Wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen sollten, starten wir halt erst zum nächsten Schuljahr 2019 – momentan gehen wir aber davon aus, dass es noch diesen September klappt.“