Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auch der FCA verdient an der WM
Das Trio Koo, Usami und Finnbogason spielt für den Bundesligisten in Russland Geld ein
Martin Hinteregger hatte schon eine kleine Ahnung, was seiner Nationalmannschaft im Testspiel gegen Brasilien blühen könnte. „Wir wissen, wenn wir nicht voll da sind, kann es eine üble Klatsche geben. Die haben brutale individuelle Qualität“, sagte der Österreicher dem Standard vor der Partie gegen den vierfachen Weltmeister.
Gut, ein 0:3 gegen Brasilien ist zumindest keine so hohe Niederlage, um sie als Klatsche zu bezeichnen. Gegen Weltklassespieler wie Neymar oder Gabriel Jesus kann man schon mal drei Gegentore kassieren. Der Innenverteidiger des FC Augsburg hat über die volle Distanz mitgespielt. Sein Augsburger Kollege Kevin Danso war für das österreichische Team ebenfalls im Einsatz. Allerdings spielte Danso nur in den letzten 20 Minuten.
Noch ist nicht sicher, wo Takashi Usami in der kommenden Saison spielt. Der Spieler des FC Augsburg kickt seit dem August 2017 für Fortuna Düsseldorf. Der ausgeliehene Offensivspieler des FCA müsste wieder nach Augsburg zurückkommen, doch der würde gerne in Düsseldorf bleiben. Der FCA hat sich zu dieser Personalie noch nicht geäußert. Fakt ist jedoch, dass Usami bei der WM in Russland für Japan spielt. Im Testspiel zuletzt beim 0:2 gegen die Schweiz versprühte Usami wenig Glanz und wurde nach 55 Minuten ausgewechselt.
FCA-Stürmer Alfred Finnbogason ist mit der Nationalmannschaft Islands bereits am Sonntag nach Russland abgereist. Die Wikinger sind in Gelendschick am Schwarzen Meer, nahe der Stadt Krasnodar, einquartiert.
Dagegen testete Südkorea, das zu den Gruppengegnern von Deutschland gehört, mit FCA-Mittelfeldspieler Ja-Cheol Koo am Montag noch in Österreich gegen Senegal. Die Generalprobe misslang den Asiaten jedoch: Senegal gewann den Test mit 2:0.
Finnbogason, Koo und Usami sorgen auch dafür, dass ihr Ausflug nach Russland auch Geld in die Kassen des FC Augsburg spült. Die Fifa lässt sich da nicht lumpen. Seit der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien hat sich die Abstellungsprämie für die Klubs verdreifacht. Rund 2200 Euro hat die Fifa pro Tag und pro Spieler noch im Jahr 2014 bei der WM in Brasilien bezahlt. Mittlerweile sind es 7300 Euro pro Tag und Spieler. Diese Regelung wurde auch getroffen, um die Klubs bei etwaigen Verletzungen der Spieler zu entschädigen. Der Abstellungszeitraum hat am 31. Mai begonnen. Bis zum Finale wären es 47 Tage. Ein Beispiel: Würde Ja-Cheol Koo mit Südkorea ins WM-Finale stürmen, würde der FCA 345 000 Euro ausgezahlt bekommen. Beim Einzug ins Achtelfinale wären es immerhin noch 228000 Euro. Ein Vergleich mit dem FC Bayern bietet sich nicht an. Die Münchner haben elf Spieler abgestellt. Das macht 2,5 Millionen – bereits nach der Gruppenphase.
Das Trio wird auf alle Fälle fehlen, wenn der FCA am 1. Juli die Vorbereitung für die kommende Bundesliga-Saison aufnimmt. Bereits am 2. Juli fährt Trainer Manuel Baum dann mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Mals (Südtirol). Testspiele sind in Mals bisher keine vereinbart. Nach ihrer Rückreise (9. Juli) wird der Bundesligist allerdings dann am 14. Juli den Drittligisten Kickers Würzburg zu einem Freundschaftsspiel empfangen. Allerdings wird dieser Test in der Rosenau stattfinden, da in der Arena in der Sommerpause ein neuer Rasen angepflanzt wird.