Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Warum gibt’s vier Nationalte­ams in Großbritan­nien?

Frage der Woche Mario hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn gefunden

- Florian Eisele, Sportredak­tion

lität ist geblieben. Trotzdem haben alle vier Teile Großbritan­niens eigene Fußballver­bände. Das ist eine Ausnahme, die sonst kein Land der Welt hat. In Deutschlan­d wäre das ungefähr so, als ob Bayern, Baden-Württember­g und andere Bundesländ­er eigene Fußballver­bände hätten. Dass diese Ausnahme erlaubt ist, könnte daran liegen, dass Großbritan­nien als das Land gilt, in dem der Fußball erfunden wurde. 1848 entstand in der Stadt Cambridge ein erstes einheitlic­hes Regelwerk. 1857 wurde der erste Fußballklu­b der Welt, der Sheffield F. C., gegründet. Im Jahr 1863 folgte in London der englische Fußballver­band. Das internatio­nale Regelkomit­ee, das bis heute darüber entscheide­t, welche Fußballreg­eln gelten, wurde 1892 von den vier britischen Fußballver­bänden ins Leben gerufen. Und noch heute sind vier der acht Mitglieder des mächtigen Gremiums Briten. Ein Heimvortei­l also.

Bei den Olympische­n Spielen gilt diese Ausnahme übrigens nicht. Hier muss Großbritan­nien als eigenes Land antreten. Das war zuletzt bei Olympia 2012 in London so: Damals traten Spieler aus allen vier Teilen des Vereinigte­n Königreich­s als „Team GB“an. GB steht für Great Britain – Großbritan­nien. Es war eine einmalige Ausnahme, weil das Land der Ausrichter von Olympia 2012 war. Seit 1976 verzichtet Großbritan­nien sogar ganz darauf, mit einer Fußballman­nschaft bei Olympia anzutreten.

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