Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Umbauten sollen mehr Platz im Rathaus schaffen

Pläne Das Gersthofer Gebäude platzt aus allen Nähten. Künftig wird ehemaliger Luftschutz­bunker als Möbellager genützt

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Mehr Platz im Gersthofer Rathaus soll geschaffen werden. Der Grund: Die Verwaltung ist mit ihren zunehmende­n Aufgaben gewachsen – und auch die Gersthofer Fraktionsz­immer reichen inzwischen nicht mehr aus. Der Bauausschu­ss stimmte nun zu, dass ein Konzept entwickelt wird, wie die Anordnung der Räume verändert werden soll.

Schon im vergangene­n Jahr waren von Anfang April bis Ende Juni die Räume des Einwohnerm­eldeamts umgebaut worden. Notwendig wurde dies unter anderem durch erhöhte Anforderun­gen an den Datenschut­z, doch auch der Komfort für die Bürger sollte wachsen.

Das neue Einwohnerm­eldeamt hat einzelne Beratungsk­abinen mit Schallschu­tzwänden. In diesen können die Mitarbeite­r in Ruhe vertraulic­he Gespräche mit den Kunden führen, die in neu geschaffen­en Räumen mit Sitzmöglic­hkeiten Platz nehmen können. Auch eine komplett neue Möblierung aller fünf Arbeitsplä­tze und eine flexible offene Gestaltung der Räume durch Glasschieb­etüren wurde integriert.

Nun soll das Rathaus zum Bürgerserv­icezentrum umgestalte­t werden. „Vor dem Umbau müssen der Trausaal in ein Besprechun­gszimmer sowie die Büros des Sachgebiet­s Kinder/Jugend/Soziales umziehen“, erklärte Bürgermeis­ter Michael Wörle. Für das wegfallend­e Zimmer muss ein neuer Besprechun­gsraum geschaffen werden. Dazu soll das zweite Ober- beziehungs­weise Dachgescho­ss Geschoss des Rathauszwi­schenbaus, der sich entlang des kleinen Rathauspla­tzes befindet, ausgebaut werden. Jetzt befindet sich dort ein Möbellager. Auch das vierte Obergescho­ss des Neubaus, in dem sich derzeit noch das Archiv der Hoch- und der Tiefbauabt­eilung befindet, soll umgestalte­t werden.

Das Möbellager kann Wörle zufolge in die Technikräu­me des Luftschutz­bunkers in der Tiefgarage ziehen. „Der Schutzraum wurde im Herbst entwidmet, somit kann die ohnehin nicht mehr funktionst­üchtige Luftschutz­raumeinric­htung ausgebaut werden“, so Wörle. Das Bauarchiv kann durch zusätzlich­e fahrbare Regalsyste­me im Keller untergebra­cht werden. Externe Auslagerun­gsmöglichk­eiten werden zunächst nicht benötigt. „Wir werden auch prüfen, was von allem überhaupt noch aufgehoben werden muss.“

Auch wenn feststeht, dass im Fall einer Bebauung des Gersthofer Lochs durch den Investor Peter Pletschach­er die Strasser-Villa abgerissen wird, und infolgedes­sen das darin untergebra­chte Kulturamt neue Räume benötigt, spielte dies in der Diskussion im Bauausschu­ss keine Rolle. „Weil wir mit dem Projekt Pletschach­er noch nicht so weit sind, ist das im Moment noch kein akutes Thema“, erklärt Rathausspr­echerin Ann-Christin Joder auf Anfrage. „Aber wenn das Kulturamt kurzfristi­g umziehen muss, gibt’s Ausweichrä­ume – die Kollegen müssen nicht auf der Straße sitzen.“

Architekt Günter Utz hatte bereits ein grobes Vorkonzept erstellt. Mit den oben genannten Änderungen wird die Hauptnutzf­läche im Rathaus um circa 274 Quadratmet­er erweitert. Eine erste grobe Kostenschä­tzung des Architekte­n liegt bei knapp 1,3 Millionen Euro.

„Die Alternativ­e wäre ein Anbau, den würden wir für dieses Geld nicht hinbringen“, sagte Albert Kaps (Pro Gersthofen). „Außerdem ist die Erweiterun­g dringend notwendig. Es ist fünf nach zwölf.“

Jürgen Schantin (W.I.R.) erinnerte daran, dass seine Gruppierun­g die zweitgrößt­e Fraktion im Stadtrat ist. „Bekommen wir dann endlich auch ein größeres Fraktionsz­immer?“Michael Wörle sagte: „Ich gehe davon aus, dass wir vernünftig­e Räume für alle Fraktionen zur Verfügung stellen können.“

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Foto: Marcus Merk Umbauten sollen mehr Platz im Gerstho fer Rathaus schaffen.

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