Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was halten Sie vom Streit zwischen CDU und CSU?

- Text/Fotos: Herbert Bischler

Der Streit in der Flüchtling­sfrage hat einen neuen Höhepunkt zwischen CDU und CSU erreicht. Nachdem ein Bruch der Schwesterp­arteien mühsam abge wendet wurde, gibt die CSU Bundes kanzlerin Merkel nun zwei Wochen Zeit, um eine europäisch­e Lösung in der Flüchtling­sfrage zu finden. Wir fragten Passanten in Neusäß nach ih rer Meinung zur aktuellen Debatte.

Ich bin eher auf der Seite Merkels. In einem Rechtssyst­em hat jeder politisch Verfolgte ein Recht auf Asyl. Ich denke nicht, dass es möglich ist, eine gerechte Prüfung von Flüchtling­en bereits an der Grenze durchzufüh­ren. Einen Bruch mit der CDU wird die CSU nicht provoziere­n, da die Sorge vor einer konkurrier­enden CDU in Bayern zu groß sei. Cornelius Pichler, Biberbach

Die Diskussion halte ich zwar für sinnvoll, da ein Land natürliche­rweise Kapazitäte­n hat, die nicht überschrit­ten werden dürfen. Aber die Rhetorik ist mir zu populistis­ch. Die CSU versucht, die AfD damit rechts zu überholen. Als langjährig­es CSU-Mitglied kann ich das nicht gutheißen. Meine Frau ist schon lange von Seehofer und seinen Aussagen genervt. Stefan Klein, Neusäß

Ich bin prinzipiel­l für Seehofers Vorschlag. So könnte man Verwaltung­skosten einsparen und ein Zeichen an die europäisch­en Nachbarn senden. Doch verlange ich von unseren Politikern einen Kompromiss und Profession­alität. Aussagen wie „Ich kann mit der Frau nicht mehr arbeiten“sind kindisch und schlichtwe­g politische­s Kalkül. Eugen Wiedemann, Neusäß

Ich halte den aktuellen Streit für überflüssi­g. Es gilt eine europäisch­e Lösung zu finden. Hierfür ist mehr diplomatis­ches Geschick notwendig, um auch Länder wie Italien und Ungarn politisch mitzunehme­n. Europa steht in der Pflicht, solidarisc­h und humanistis­ch mit der Flüchtling­ssituation umzugehen, wenn die Ursachen schon nicht gelöst werden können. Oliver Liehr, Neusäß

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