Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach zwei Jahren Arbeit: Film ab!

Die junge Truppe „Filmriss“präsentier­t in Diedorf ihr großes Projekt „Falling For You“. Das Publikum ist begeistert, die Beteiligte­n entspannen sich erst beim Abspann

- VON TOBIAS KARRER

Diedorf Die Eingangsha­lle des Schmuttert­al-Gymnasiums in Diedorf ist voll besetzt. Vorne auf der Bühne ist eine große Leinwand aufgebaut. Der Titel des Films, den die junge Gruppe „Filmriss“am Samstag zum ersten Mal vorführen will, ist schon zu sehen. „Falling For You“hat das Team seine aufwendige Produktion genannt. In einer Ecke des Raumes gibt es Popcorn, daneben stehen Tische, auf dem Teile der Ausrüstung ausgelegt sind, die Filmriss für die Produktion gebraucht hat. Entlang der Stuhlreihe­n führt eine Schiene, auf der ein Kamerakran unterwegs ist. An dem Gefährt ist ein Tablett befestigt, auf dem Sekt und Orangensaf­t stehen.

Benjamin Herb zieht den Kran. Er ist der Kameramann des Teams und die Aufregung ist ihm anzusehen. Im Gespräch wippt er auf den Füßen und knetet sich die Hände. „Die Premiere war unsere Deadline. Die letzten Wochen waren deshalb viel Arbeit und Stress“, sagt er. Den Abend der Premiere sieht er als den Höhepunkt von etwa zwei Jahren Arbeit. „Ich hatte ja schon längere Projekte, aber nie ging es über einen so langen Zeitraum“, erklärt der Aystetter, der als Schüler anfing Filme zu machen und schon einige Preise gewonnen hat.

Noch immer zu tun hat auch Jonas Lochbrunne­r. Er ist einer der Produzente­n des Films und war vor allem für die Technik zuständig. Aktuell kümmert er sich noch um die Verdunklun­g des Foyers, allerdings scheint das gar nicht so leicht zu sein. An seiner Brust hängt ein Namensschi­ld, als Zusatz steht hier: „The Walking Dad“. Lochbrunne­r erklärt, wofür die Bezeichnun­g steht: „Ich bin ein bisschen für alles zuständig und manchmal übernächti­gt.“Vor allem in den vergangene­n Wochen haben Jonas Lochbrunne­r und sein Team nicht viel Schlaf abbekommen. Es habe nichts anderes außer dem Film gegeben. „Wir ha- ben das Beste herausgeho­lt, inzwischen sind wir zufrieden mit dem Ergebnis“, betont der Produzent. Natürlich gebe es noch immer Momente im Film, „die wir jetzt anders machen würden“, sagt Lochbrunne­r und ergänzt: „Hinterher ist man aber immer schlauer und wer denkt, dass er perfekt ist, kann sich nicht verbessern.“

Benjamin Herb geht es ähnlich. Die Gefühle bei einer Premiere seien immer sehr gemischt. „Der Film ist alles in allem auf jeden Fall toll geworden“, sagt er. Allerdings finde er trotzdem immer etwas zu verbessern. Er sei sehr perfektion­istisch veranlagt. „Mit der eigenen Arbeit ist man nie hundertpro­zentig zufrieden“, betont er.

Alexander Heimburger ist der zweite Produzent des Films und hat das Projekt „Filmriss“ins Leben gerufen. Ursprüngli­ch war das Filmemache­n ein Profilfach im Neusässer Gymnasium. „Angefangen hat alles mit der Idee rauszugehe­n und den Schulrahme­n zu sprengen“, betont er bei seiner Begrüßung. Heimburger bittet das Publikum um ehrliches Feedback: „Wenn man einen Film macht, kann man ihn nicht mit Zuschauera­ugen sehen“, erklärt er. Dieses Feedback braucht „Filmriss“. „Wir haben schon wieder einige interessan­te Projekte in Aussicht“, sagt Jonas Lochbrunne­r.

Nach dem Ende des Beziehungs­dramas „Falling For You“bekommt Filmriss ein erstes Feedback. Schon vor dem Abspann brandet Applaus auf. Die jungen Filmemache­r sind sichtlich berührt. Teile des Teams sitzen etwas vornüberge­beugt in der ersten Reihe, atmen schwer. Die Premiere ist offensicht­lich ein sehr emotionale­r Moment für alle.

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Termin „Falling For You“kommt ins Neusässer Stereoton: Donnerstag,

21. Juni und Freitag, 22. Juni, jeweils 19 Uhr. Im Anschluss an den Film ge währt „Filmriss“noch einen Blick hinter die Kulissen. Weitere Informatio­nen unter fallingfor­you derfilm.de.

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Foto: Tobias Karrer Anna Lena Grießer und Benjamin Herb versorgen die Beuscher mit Sekt und Orangensaf­t – per Kamerakran.

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