Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Blick nach Kempten lohnt sich
Zum Artikel „Frühjahrsausstellung läuft künftig im Winter“:
Offenbar haben die „alten“afa-Macher zu lange am bisherigen Konzept festgehalten; wobei es für den neuen Minusrekord in der Besucherzahl 2018 sicher nicht nur einen Grund gibt. Trotzdem wäre es falsch, sich von allem, was in früheren Jahren 100 000 Besucher lockte, zu verabschieden. Den Erlebnischarakter der afa zu steigern und die Region noch stärker einzubinden, ist sicher der richtige Ansatz. Nicht umsonst ist in den Hallen, in denen sich die Besucher „angesprochen“fühlen, am meisten los. 2001 gab es auf der Schwabenbühne durch vorbildliches Engagement der Aussteller aus der Region rund 70 Stunden Programm, in das auch die Besucher eingebunden waren. Warum soll es nicht möglich sein, einen Tag anzubieten, an dem z. B. bis 20 oder 21 Uhr geöffnet ist mit attraktivem Programm auf der Schwabenbühne? Interessant ist auch ein Blick nach Kempten zur Allgäuer Festwoche. Dort steigen die Besucherzahlen seit Jahren an bis auf 180 000 in 2017. Selbst wenn man die gesondert erfassten Abendbesucher abzieht, konnte in den letzten zehn Jahren immer noch neun Mal die 100000-Tagesbesuchermarke geknackt werden. Der Schlüssel des Erfolgs liegt in der Verbindung von Wirtschaftsmesse, Kulturtagen und Heimatfest. Hermann Wächter, Augsburg