Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der angeblich ungeliebte Diesel hat noch viele Freunde
Zulassungszahlen Neuer Fahrzeugrekord im Landkreis. Jeder dritte Autobesitzer fährt einen Selbstzünder
Landkreis Augsburg Keiner mag mehr Diesel. Keiner? Das lässt sich für das Augsburger Land so nicht sagen: Hier hat der Dieselbestand von 2017 auf 2018 um 602 DieselPkw zugenommen. So steht’s in der Bestandsanalyse für 2018, die das Kraftfahrt-Bundesamt jetzt veröffentlicht hat.
Danach beträgt der Bestand im Kreis Augsburg exakt 158 888 Pkw. In denen sind 51 398 Diesel-Pkw enthalten. Insgesamt ist der Kraftfahrzeugbestand um 4205 Fahrzeuge gewachsen. Darin sind alle Fahrzeuge mit Zulassung enthalten, auch Anhänger. Damit wurde mit exakt 200 783 zugelassenen Fahrzeugen im Landkreis ein neuer Höchststand erreicht.
Diesel, Benziner, Gas, Elektro? Die Antwort fiel in den letzten Jahren fast überall in der Republik unter dem Strich jedes Jahr ähnlich aus: Der Diesel stieg in der Gunst der Autokäufer, und das hat im Landkreis zumindest der DieselSkandal nicht wirklich geändert.
Nach der aktuellen Bestandsanalyse sind im Kreis Augsburg 66,02 Prozent der Pkw Benziner, 32,35 Prozent haben einen Dieselmotor, und nur der Rest von rund 1,63 Prozent ist laut der Übersicht des Kraftfahrtbundesamtes mit anderen Motorarten oder Treibstoffen unterwegs. Wobei die 1253 Gasautos (Vorjahr: 1370) vor allem in der Erdgasvariante durchaus Schadstoffvorteile haben und deswegen den Elektroautos bei Fahrverboten auch Konkurrenz machen könnten.
Die Elektroautowelle plätschert in absoluten Zahlen derweil weiter verhalten vor sich hin. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Benziner in Kreis Augsburg von 102 619 auf 104 902 Pkw gestiegen. Das Plus von 2283 Fahrzeugen in dieser Gruppe entspricht einer Zunahme von 2,22 Prozent. Bei den Dieseln ist die Zahl von 50796 auf 51 398 Pkw gewachsen. Das Plus von 602 Diesel-Pkw entspricht einer Zunahme von 1,19 Prozent. Zu den 202 Elektroautos (Vorjahr: 145/Zuwachs plus 39,3 Prozent) kamen noch 1101 Hybride, die den Vorteil haben. Vor einem Jahr waren es noch 818 gewesen. Prozentual liegt der Zuwachs hier also bei 34,6 Prozent. Der Fahrzeugbestand wird durch die Umschichtung automatisch immer schadstoffärmer. Binnen eines Jahres sind im Kreis beispielsweise 7000 Diesel der Schadstoffnormen Euro 1 bis 4 von den Straßen verschwunden.