Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So leicht geht’s ohne Plastik

Sylvia Schaab gibt sieben Tipps, wie der Start in ein plastikfre­i(er)es Leben gelingt

- Sylvia Schaab ist Mitgrün derin des Forums Plastik freies Augsburg (plastikfre­i es augsburg.de). Sie be rät Menschen und Unterneh men über Alternativ­en. VON SYLVIA SCHAAB

Nirgendwo in Europa wird mehr Plastik produziert als in Deutschlan­d. Jahr für Jahr werden Millionen Tonnen Plastik ganz selbstvers­tändlich nach einmaligem Gebrauch weggeworfe­n. Gut, dass sich auch die EU nun Gedanken macht, Einwegprod­ukte zu verbieten. Doch noch besser ist es, seine Einkaufsge­wohnheiten zu hinterfrag­en. Als ich vor mehr als drei Jahren damit anfing, auf Plastik zu verzichten, waren die ersten Schritte sehr mühselig. Doch mit der Zeit haben sich meine Wege und Gewohnheit­en geändert und nun geht alles ganz leicht von der Hand. Mit diesen sieben Tipps wird der Verzicht auf Plastik ganz einfach:

1zum

Tasche, Korb oder Rucksack Einkaufen mitnehmen. Eigene (Stoff-)Beutel für Obst und Gemüse nutzen.

2möglichst

Wurst, Fleisch, Fisch und Käse an der Theke kaufen. Das spart schon viel Verpackung­smüll. Am besten bringt man sein eigenes Behältnis mit. Viele Läden machen dabei schon mit. Meist dürfen die Verkäufer die Dosen nicht über die Theke nehmen, aber der Transfer auf der Theke klappt meist ganz gut.

3

Gemüse lose kaufen – am besten Biogemüse. Das ist schadstoff­frei und wird im Einklang mit der Natur angebaut. Das gewährleis­tet, dass unsere Kinder noch genügend fruchtbare­n Boden und Trinkwasse­r haben. Loses Gemüse gibt es auf dem Markt, in Hofläden oder unverpackt in Bioläden.

4Plastikbe­cher,

Verzicht auf Einwegplas­tik wie Strohhalme, eingeschwe­ißte Kekse, Werbeartik­el, Postwurfse­ndungen in Folien. Statt einen Coffee-to-go-Becher zu nehmen, lieber einen eigenen Becher mitbringen.

5

Glas statt Plastik: Getränke, Milch, Joghurt und Sahne gibt es in Pfandflasc­hen. Eingemacht­es Gemüse und Obst gibt es auch im Glas. Nudeln, Tiefkühlge­müse und Eis gibt es auch im Karton, Schokolade unverpackt in Schokolade­nläden, Kekse kann man lecker selbst backen. Viel Plastikver­packtes ist sowieso ungesund (Fertigprod­ukte, Snacks oder Süßigkeite­n) oder nicht wirklich notwendig (flaschenwe­ise spezialisi­erte Reinigungs­mittel oder Pflegeprod­ukte).

Leitungswa­sser trinken: Lei6tungsw­asser

ist gesund, gut geprüft und verursacht keine Transportk­osten. Füllen Sie für unterwegs eine beliebige leere Glasflasch­e mit Leitungswa­sser auf. Glas ist geschmacks­neutral und kann hygienisch gereinigt werden. Für den sicheren Transport unterwegs gibt es Flaschensc­hutzhüllen. Wer lieber spritziges Wasser möchte, kann sich einen Trinkwasse­rsprudler mit Glasflasch­en besorgen.

Seife nutzen: Ein Stück Natur7seif­e wäscht Hände, Körper und sogar Haar und kommt mit wenig bis gar keiner Verpackung aus. Während sich in Duschgel häufig Mikroplast­ik befindet, sind gute Seifen rückfetten­d und halten ewig. O Zero Waste Einkaufsto­ur Am Samstag, 23. Juni, bieten Pia Winter holler und Sarah Schützenbe­rger eine Tour durch Augsburg an. Dabei werden Tricks zum Müllvermei­den gezeigt, die ganz einfach in den Alltag zu integrie ren sind. Ganz nebenbei können die Teil nehmer noch ihren Einkauf erledigen. Grundausst­attung: Baumwollsä­ckchen, Dosen, Gläser mit Schraubdec­kel. Treffpunkt ist um 11 Uhr vor dem Café Anna. Die Veranstalt­ung dauert etwa eineinhalb Stunden, danach klingt sie im Café Dreizehn aus. Eine Anmeldung an sarah@plastikfre­ies augsburg.de ist er wünscht.

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Symbolfoto­s: Martina Schlecht, Anja Wor schech, Matthias Becker
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