Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Platz für abgestellt­e Räder

Verkehr Die Stadt konkretisi­ert ihre Überlegung­en für drei vollautoma­tische Fahrradpar­khäuser am Stadtmarkt sowie im Bismarckvi­ertel an der Bahnlinie. Bis es so weit ist, wird es aber noch eine Weile dauern

- VON STEFAN KROG

Die Stadt treibt ihre Planungen für den Bau von drei vollautoma­tischen Fahrradpar­khäusern voran. Nachdem Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) vor etwa einem Monat im Rahmen des städtische­n Mobilitäts­konzepts erste Überlegung­en öffentlich machte (wir berichtete­n), liegen nun konkretere Pläne auf dem Tisch. Demnach sollen die drei Häuser 2,1 Millionen Euro kosten, die sich die Stadt aber vom Freistaat fördern lassen kann. „An allen drei Standorten besteht ein erhebliche­r Bedarf an sicheren Parkmöglic­hkeiten für Fahrräder“, so Merkle. Die Parkhäuser böten Wetter- und Diebstahls­chutz und brächten viele Räder auf begrenztem Raum unter. Hier die Standorte:

● Stadtmarkt Hier soll ein Parkhaus mit etwa 120 Stellplätz­en am nördlichen Eingang von der Fuggerstra­ße entstehen. Das Areal wird momentan von der Stadt genutzt. Um den Zugang auch außerhalb der Öffnungsze­iten des Stadtmarkt­es zu gewährleis­ten, wird es einen Zugang über die Kleine Grottenau/ErnstReute­r-Platz geben. Zwar will die Stadt in der Innenstadt ohnehin mehr oberirdisc­he Abstellplä­tze schaffen und hat zuletzt schon damit begonnen. Allerdings dürfte deren Zahl kaum ausreichen, so die Einschätzu­ng der Verwaltung. Laut einer Befragung von Innenstadt­passanten kommen rund elf Prozent mit dem Rad.

● Hochfeldst­raße 150 bis 200 Plätze könnten in der Hochfeldst­raße (Zugangzum Bahnhaltep­unkt Haunstette­r Str.) entstehen. Dies sei vor allem für Bahnpendle­r interessan­t. Die Stadt hält einen sogenannte­n Fahrradtur­m für denkbar, in dessen Innerem die Räder mit einem Aufzug automatisc­h gestapelt werden. ● Haunstette­r Straße Auch hier ist eine Kapazität mit 150 bis 200 Plätzen angedacht, die vor allem für Bahnpendle­r gedacht ist. Entstehen könnte auch hier ein Fahrradtur­m im Bereich zwischen dem Bahndamm und der Rückseite des Protestant­ischen Friedhofs.

Bei allen Parkhäuser­n sind Schließfäc­her für Taschen und Helme vorgesehen. Laut Merkle soll die Nutzung kostenlos sein, um zu verhindern, dass nur teure Räder drinnen geparkt werden und Schrotträd­er draußen herumstehe­n. Bis die Parkhäuser stehen, wird es aber dauern. Die Stadt muss Förderbedi­ngungen klären und Örtlichkei­ten genauer untersuche­n. Nutzer der automatisc­hen Fahrradpar­khäuser werden ihr Rad unten in einer Box parken. Per Aufzug wird das Fahrrad dann nach oben transporti­ert. In der Regel funktionie­ren diese Systeme mit einer Nutzerkart­e.

Ebenfalls ein Thema im heutigen Bauausschu­ss des Stadtrates wird das Fahrradpar­khaus am künftigen Bahnhofsvo­rplatz-West im Thelottvie­rtel sein. Es soll bis 2023 fertig sein, wenn auch der Bahnhofstu­nnel in Betrieb geht. Vorgesehen sind 670 Plätze im gebührenpf­lichtigen Bereich und 440 kostenlose Plätze. Die Kosten für den Bau dürften bei rund 8,9 Millionen Euro liegen. Das Gebäude, das in den südlichen Hang am künftigen Tunnelausg­ang gebaut wird, soll auch Läden und ein Café beherberge­n.

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Foto: Imago Ob es in Augsburg auch so futuristis­ch aussieht? In Tschechien wurde 2013 dieser „Fahrradtur­m“eröffnet, in dem mehr als 100 Räder Platz haben. Auch in Deutschlan­d gibt es inzwischen Hersteller solcher Türme.

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