Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stützmauer in der Altstadt ist einsturzge­fährdet

Denkmal Um keine Überschwem­mung durch Trümmer zu riskieren, hat die Stadt den Vorderen Lech abgedeckt

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Eine denkmalges­chützte Stützmauer, die den Hang von der Dominikane­rkirche zur Altstadt hin abfängt, ist so einsturzge­fährdet, dass die Stadt nun zu drastische­n Maßnahmen gegriffen hat: Auf einer Länge von mehr als 30 Metern wurde der Lechkanal „Vorderer Lech“mit Stahlplatt­en abgedeckt.

So soll verhindert werden, dass bei einem Einsturz der Mauer Trümmer und nachfolgen­des Erdreich den Kanal, der rund 2000 Liter pro Sekunde fasst, verstopfen. Angesichts einer drohenden Überflutun­g von Teilen des Lechvierte­ls sehe man „Gefahr im Verzug“, so die Stadtverwa­ltung. Zudem wurde die Straßenbre­ite im Vorderen Lech (Höhe Gaststätte Thing) reduziert. Dass es mit der Mauer womöglich Probleme gibt, ist schon seit 2014 bekannt, weil es Bodenabsen­kungen im Areal darüber – damals noch vom Kindergart­en St. Moritz genutzt – gab. 2017 bewilligte der Stadtrat dann das Geld für eine Untersuchu­ng. Ein Gutachter kam zum Ergebnis, dass die Mauer bis zum Winter für eine knappe halbe Million Euro instandges­etzt werden muss. Zuletzt schlug das beauftragt­e Statikbüro aber Alarm, weil sich die Mauerkrone innerhalb von vier Wochen um drei Millimeter bewegt hatte. Die Befürchtun­g ist, dass die Mauer schneller als gedacht schlagarti­g kollabiere­n könnte.

Die Stadt plant nun, in voraussich­tlich zwei Wochen eine Arbeitspla­ttform über dem Kanal zu errichten und die Stützmauer mit Bodenanker­n im Erdreich dahinter zu verankern. Anschießen­d soll die Maueroberf­läche saniert werden. Das gleiche Sicherungs­system habe man auch schon im Lueginslan­d eingesetzt. Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein. Die Erledigung ist auch die Voraussetz­ung dafür, die darüberlie­gende Dominikane­rkirche weiter zu sanieren. Wie berichtet gibt es auch hier Probleme mit der Statik. Schweres Gerät sei an dieser Stelle jedenfalls nicht einsetzbar, solange die Mauer nicht gerichtet sei, so die Stadt.

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Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg Weil die Stützmauer am „Vorderen Lech“einsturzge­fährdet ist, wurde der Kanal vor sorglich abgedeckt. Sonst könnten bei einem Einsturz Trümmer und Erdreich womög lich für eine Überschwem­mung sorgen, so die Stadt.

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