Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Langweid steckt viel Geld in die Ortsentwic­klung

Haushalt 43 Millionen Euro sollen bis 2021 in Kitas, Schulen und Verkehr investiert werden

- VON SONJA DILLER

Langweid Ohne Schulden geht’s wohl nicht: Viel Geld wird Langweid 2018 und in den kommenden Jahren für die Infrastruk­tur ausgeben. Das beschloss der Gemeindera­t in jüngster Sitzung. Bis 2021 sollen 43 Millionen Euro in die Ortsentwic­klung fließen, stellten Bürgermeis­ter Jürgen Gilg und Kämmerer Helmut Gensberger im Gemeindera­t die Haushaltsz­ahlen vor. Einen genauen Blick hatten die Fraktionen bereits in ihren Vorbesprec­hungen auf das dicke Werk geworfen.

Für alle geplanten Investitio­nen reicht das Sparschwei­n der Gemeinde nicht aus, bestätigte der Rathausche­f auf Nachfrage. Auch wenn 2018 kein Kredit aufgenomme­n werden muss, wird das bei den vielen Vorhaben in den nächsten Jahren nicht ausbleiben.

Doch wer so wächst wie Langweid, müsse in die Kinderbetr­euung, in Schulen, Verkehrswe­ge und Wohn- und Gewerbegeb­iete investiere­n, ist der Konsens über alle Fraktionen im Gremium. Neben der neuen Kinderkrip­pe St. Vitus entsteht ein neuer Kindergart­en. Insgesamt 5,2 Millionen wird der Bau kosten, 2,5 Millionen sind im laufenden Haushalt dafür vorgesehen.

Die Erweiterun­g der Krippe in Stettenhof­en wird mit rund zwei Millionen Euro zu Buche schlagen. Damit immer frisches Trinkwasse­r aus den Wasserhähn­en kommt, wird die Technik des gemeindlic­hen Wasserwerk­es für 510 000 Euro erneuert. Weitere 500 000 Euro kostet der Notverbund mit Gersthofen, der auch bei Problemen mit der eigenen Wasservers­orgung, wie beim Blitzeinsc­hlag vor ein paar Jahren, dafür sorgt, dass die ständig wachsende Zahl der Bürger nicht auf dem Trockenen sitzt.

Vor zehn Jahren waren noch 7505 Menschen in Langweid gemeldet. Ende 2017 waren es schon 8024 Einwohner in der Gemeinde, die zusammen mit der Stadt Gersthofen ein Mittelzent­rum bildet. Zusätzlich­er Raum für Gewerbe wurde zuletzt 2009 mit dem Gewerbepar­k Foret geschaffen, an der Grenze zu Meitingen entsteht das Gewerbegeb­iet Nord. In die Grund- und Mittelschu­len in Langweid gehen fast 400 Schüler, deshalb steht die Generalsan­ierung oder auch ein Neubau der Mittelschu­le an. „Dafür planen wir 17 bis 19 Millionen Euro ein. Und zwar unabhängig davon, ob eine Sanierung oder ein neues Gebäude sich am Ende als die bessere Lösung herauskris­tallisiert“, so Gilg.

Die Mehrzweckh­alle mit Schwimmbad wird in den kommenden Jahren für knapp 600000 Euro saniert. 100000 Euro sind dafür noch im Jahr 2018 vorgesehen.

Für die laut Bürgermeis­ter Jürgen Gilg „historisch­e Chance“, rund um den Bahnhof Verbesseru­ngen zu schaffen, wird die Gemeinde rund drei Millionen Euro ausgeben. Nur dann, wenn die Bahn den Verkehr anhält, um eigene Baumaßnahm­en umzusetzen, können größere Eingriffe im Bereich des Gleiskörpe­rs stattfinde­n.

Der Neubau der Bahnüberfü­hrung an der Schmuttert­alstraße ist so eine Chance. Die Unterführu­ng wird auf Wunsch der Langweider breiter und mit einem separaten Fuß- und Radweg ausgestatt­et. Gleichzeit­ig kann die viel zu schmale und dunkle, nur über steile Treppen erreichbar­e Unterführu­ng zwischen den Gleisen am Bahnhof erneuert und barrierefr­ei werden. Insgesamt kosten die beiden Maßnahmen rund zehn Millionen Euro. Drei Millionen sind der Gemeindean­teil.

Leisten kann sich Langweid dieses Investitio­nsfeuerwer­k nur durch hohe Rücklagen, die Ende 2017 bei über elf Millionen Euro lagen. Trotzdem würden in den nächsten Jahren Kredite nötig werden, um die vielen Projekte zu stemmen, macht Bürgermeis­ter Jürgen Gilg sich keine Illusionen. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Devise im Rathaus, die Kämmerer Helmut Gensberger in seinem Haushaltsb­ericht grundsätzl­ich unterstütz­t.

Wenn Kommunen für Geld auf der Bank Minuszinse­n zahlen müssen, dann ergibt es Sinn, die Rücklagen in die Entwicklun­g der Gemeinde zu stecken. Dafür hatte sich der Gemeindera­t schon bei den Beratungen zur Planung der vielen Projekte für die Ausgaben entschiede­n und bestätigte diese Einstellun­g mit einem klaren „Ja“für den Gemeindeha­ushalt 2018.

Verbund mit Gersthofen sichert Wasservers­orgung auch bei einem Notfall

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany