Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg genießt wieder die Sommernäch­te

Innenstadt Am Donnerstag­abend strömten viele Besucher zum Auftakt des Stadtfeste­s. Während sich die einen auf die große Party freuten, bevorzugte­n andere die leisen Töne

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Mit einem Konzert der Augsburger Philharmon­iker auf der neuen Bühne auf dem Ulrichspla­tz haben die Augsburger Sommernäch­te begonnen. Unter dem Motto „classic for free“spielten die Musiker vor der Kulisse von St. Ulrich bekannte Melodien von Klassik bis zur Filmmusik. Unter anderem gab Musicalsta­r Chris Murray eine Kostprobe aus dem neuen Fugger-Musical „Herz aus Gold“.

Bei milden Temperatur­en strömten die Menschen in die Innenstadt, um die Fußgängerz­one in eine große Partyzone zu verwandeln. Das Wetter spielte mit und so konnte am längsten Tag des Jahres bis nach Einbruch der Dunkelheit gefeiert werden.

Toni Sieber, einer der Besucher, sagt: „Wir freuen uns auf ein perfektes Straßenfes­t mit ganz viel Mu- sik und Tanz.“Er ließ gerade mit Begleiteri­n Lea am „Herkulesst­rand“der Augsburger Allgemeine­n Erinnerung­sfotos machen. „Es wurde Zeit, dass in der Fußgängerz­one wieder etwas geboten ist“, so der Festbesuch­er. Bis Samstag heißt es feiern, Musik hören oder einfach die Seele baumeln lassen. Die Musik läuft immer bis 24 Uhr, Essen und Trinken gibt es bis 1 Uhr.

Von St. Ulrich über den Kö und den Stadtmarkt bis hin zum Rathauspla­tz erstreckt sich die Festzone. Auf 23000 Quadratmet­ern kann man den Augsburger Sommer von seiner schönsten Seite kennenlern­en. Konzerte, Partys, Straßenmus­ik, Jazz-Sessions – und jede Menge Streetfood-Stände, Champagner­und Cocktailba­rs. Auch die beliebte „Headphone-Disco“auf der Terrasse des Drei Mohren gibt es wieder – man tanzt zu Musik aus dem Kopfhörer.

18 Bühnen kann jeder Besucher seinen Lieblingso­rt finden. Von deutschem oder italienisc­hem Schlager auf dem Stadtmarkt, Jazz auf dem Fuggerplat­z oder Electro auf dem Rathauspla­tz ist so ziemlich jede musikalisc­he Richtung vertreten. In der Ulrichskir­che wird Gospelmusi­k geboten. Und überall darf getanzt werden. Zur frühen Stunde waren noch viele Kinder auf dem Fest. Sie sprangen fröhlich vor den Bühnen herum – ungeachtet, ob Blasmusik oder harter Rock geboten wurde. Am Stand einer Tanzschule können die Kleinen sogar gemeinsam das Tanzbein schwingen.

Beliebt sind auch die Ruhezonen mit Sonnenstüh­len, die es an mehreren Stellen gibt. Wer vom Flanieren über die Partymeile müde ist, kann sich hier niederlass­en und der Musik lauschen. Die Zone vor dem „Shisha-Express“ist vor allem von jungen Leuten besetzt, die gemeinsam Wasserpfei­fe rauchen und dabei dem „Bluesy Pop“der Sängerin Rosina lauschten. „Bis jetzt ist es mega entspannt, aber das wird sich noch ändern, wenn zur späteren Stunde die Party abgeht“, sagt Jonas Kemmler, der mit Freunden zum Feiern gekommen ist. Nur ein kurzes Stück entfernt im Schaezlerp­alais sitzt eine ältere Dame und lauscht mit geschlosse­nen Augen dem Duo aus Geige und Gitarre, das gerade auftritt. „Ich habe es nicht so mit der lauten Musik, aber hier ist es wunderbar“, findet sie.

Essen und Trinken gibt es in allen Variatione­n. Neben den Klassikern wie Pommes und Currywurst werden auch Spezialitä­ten wie PapayaSala­t, Süßkartoff­eln, Burger, Waffeln und hausgemach­tes Eis angeboten.

Die Sicherheit­svorkehrun­gen sind so umfangreic­h wie nie zuvor. An den Eingängen zur FußgängerU­nter zone stehen neue Poller, der Königsplat­z ist mit Betonblöck­en gesichert. Polizei und Security sind ebenso präsent wie der Rettungsdi­enst. An den Zugängen zur Festzone werden Taschen kontrollie­rt. Verboten sind zum Beispiel auch Glasflasch­en. Supermärkt­e im Bereich der Sommernäch­te verkauften daher ab 16 Uhr keine Glasgefäße mehr; Dosen gab es aber. Während die Besucher die Taschenkon­trollen größtentei­ls gelassen hinnehmen, gibt es Probleme mit Fahrradfah­rern. Extrem verärgert ist etwa ein Anwohner, der auch nach längerer Diskussion vom Sicherheit­sdienst nicht durchgelas­sen wird, weil er seinen für das Fest ausgestell­ten Anwohnerau­sweis nicht vorzeigen kann.

Grundsätzl­ich verlief das Fest in den ersten Stunden aber ohne größeren Zwischenfä­lle und Probleme, so die Polizei. »Seite 29

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