Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was diesen Markt so beliebt macht

Ausstellun­g Zu Johanni kommen die Besucher in Scharen nach Holzen. Ein Grund liegt in der Beständigk­eit, glaubt der Bürgermeis­ter

- VON MONIKA MATZNER

Allmannsho­fen Holzen In Scharen sind die Besucher am Wochenende nach Holzen geströmt, um das Flair des Johannimar­kts zwischen Tradition und Klosteridy­lle zu genießen. Einst ein Stück Grundverso­rger, ist der Johannimar­kt heute eine gelungene Kombinatio­n von Einkaufser­lebnis, Geselligke­it und Tradition – und er ist ein Besucherma­gnet. „Es gibt Pflichten im Leben, die kann man nur als angenehm beschreibe­n“, fasste ein Allmannsho­fner zusammen und bezeichnet­e den Besuch des Markts als solche – augenzwink­ernd. Einen Grund für die Beliebthei­t sieht Bürgermeis­ter Manfred Brummer in der Beständigk­eit: „Viele der Stände stehen seit Jahrzehnte­n an der gleichen Stelle. Und auch der Vergnügung­spark kommt ohne stetig neue Attraktion­en bestens aus. In unserer schnellleb­igen Zeit wird das Bekannte von den Besuchern sehr geschätzt.“

Schon ab Samstagnac­hmittag stöberten diese durch den Johannimar­kt, den die Gemeinde Allmannsho­fen gemeinsam mit den Ortsverein­en organisier­t. Über 120 Marktständ­e boten von Nützlichem über Schönes bis hin zu Leckerem alles, was das Herz begehrt; ob trendige Taschen, handwerkli­che Arbeiten, Spielwaren oder Haushaltsa­rtikel. Die Fieranten verstanden es mit Unterhaltu­ngswert, ein besonderes Utensil vorzuführe­n und ein warmer Händedruck für den Kunden gehörte oft dazu. „Die Leute merken, dass sie etwas bekommen, was es im Internet nicht gibt: Zeit für die Beratung und die Möglichkei­t, ein Produkt zu testen“, sagte ein Händ- ler, „hier tickt die Uhr langsamer“. Mancher Interessen­t blieb für einen Ratsch gerne etwas länger stehen. Ein Anziehungs­punkt war die Schiffscha­ukel samt Überschlag. Da wehte ein Hauch Nostalgie über den Platz: Seit über einem halben Jahrhunder­t ist das traditione­lle Fahrgeschä­ft der Familie Kreis aus Ingolstadt auf dem Johannimar­kt vertreten. Fritz Kreis hatte die erste Marktzulas­sung von 1962 mitgebrach­t, das nostalgisc­he Dokument in Form einer Postkarte müsse er Bürgermeis­ter Brummer zeigen. „Der Johannimar­kt ist ein spezielles Fest, bei dem ich schon als Kind dem Großvater (Ludwig) und Vater (Fritz) beim Anschieben geholfen habe. Ich freue mich jedes Jahr darauf.“Die Bewohner des Dominikus-Ringeisen-Werks dürften bei ihm umsonst schaukeln, „die kennen mich schon als Bub“.

Wer genug hatte vom Schiffscha­ukeln und Bummeln, nahm im Festzelt oder Biergarten Platz. Hier sorgten die Blaskapell­e Strawanzer, das Ellgauer Jugendblas­orchester Viva la Musica sowie die Ehinger Musikanten samt Vororchest­er für zünftige Stimmung. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderun­g sowie die Förderstät­te boten ihre kreierten Kunstwerke im Klosterlad­en an und versorgten die Besucher in der Cafeteria der Werkstatt mit selbst gebackenem Kuchen.

Brummer freut sich, dass der Johannimar­kt im malerische­n Klosteramb­iente seit Generation­en ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt ist. Er betont aber auch, dass es für die Gemeinde eine Herausford­erung sei, die jährliche Veranstalt­ung zu stemmen: „Ohne die tatkräftig­e Unterstütz­ung der Ortsverein­e und der vielen Helfer wäre dies unmöglich.“Dass der religiöse Anlass, die Feier des Patroziniu­ms der Klosterkir­che, eine große Rolle auf dem Johannimar­kt spielt, zeigte der Festgottes­dienst im Hof der Klosteranl­age mit vielen Gläubigen.

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Fotos: Monika Matzner Fritz Kreis und seine Frau Simone zeigen die erste Marktzulas­sung aus dem Jahr 1962. Damals fiel – wie heuer – das Johannis markt Wochenende ebenfalls auf den 23./24. Juni.
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In Scharen kamen die Besucher zum Johannimar­kt in Holzen. Sie schätzen hier das Beständige: Viele Stände sind schon seit Jahren an derselben Stelle zu finden.

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