Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Genuss, Gesundheit und Gemeinscha­ft

Projekt Wie die Pläne und die Finanzieru­ng für den Dorfladen mit Kaffeewirt­schaft in Horgau aussehen könnten

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Horgau Es ist ein ganz besonderes Projekt, das am Montagaben­d bei der Sitzung des Dorferneue­rungsVorst­ands vorgestell­t wurde: Die Genossensc­haft „Herzstück“will in Horgau einen Dorfladen mit Kaffeewirt­schaft eröffnen. Dort sollen Lebensmitt­el aus der Region genauso wie Nützliches für ein nachhaltig­es Leben angeboten werden. Das „Herzstück“versteht sich als ein Ort für Genuss, gesundes Essen und Gemeinscha­ft. Und noch mehr: „Mann muss sich es als eine Art Plattform vorstellen“, sagt Anja Dördelmann aus dem Vorstand der Genossensc­haft. Denn neben dem Laden mit Gastronomi­ebetrieb soll etwa ein vielfältig­es Bildungspr­ogramm entstehen. Dazu gehören Koch-Workshops mit dem Ernährungs­institut München. Auch eine Zusammenar­beit mit der neuen Trauminsel und der LehmbauGru­ppe Augsburg sei geplant, um beispielsw­eise jungen Menschen einen Einstieg ins Berufslebe­n zu ermögliche­n. Weiteren Ideen seien keine Grenzen gesetzt, so Dördelmann.

Unterkomme­n soll der Regionalma­rkt im leer stehenden Gebäude in der Augsburger Straße 2a – es gehört der Gemeinde. Darin befand sich früher eine Metzgerei. Um das Gebäude mit Parkplätze­n und einer Terrasse nutzen zu können, muss es zuerst einmal saniert werden. Rund 350 000 Euro sind dafür veranschla­gt. Die Genossensc­haft Herzstück soll es anschließe­nd pachten. Für die Sanierung könnte die Kommune einen Zuschuss bekommen – und zwar im Rahmen der laufenden Dorferneue­rung. Die Zukunft des Gebäudes steht auch auf der Tagesordnu­ng der nächsten Gemeindera­tssitzung, die am Donnerstag, 28. Juni, stattfinde­t.

Das „Herzstück“passt übrigens genau ins neue Förderprog­ramm „Heimatunte­rnehmen“. Damit will die bayerische Staatsregi­erung den Ideenreich­tum und Gestaltung­skraft unterstütz­en, der die ländlichen Räume Bayerns prägt. Die bayerische Landwirtsc­haftsminis­terin Michaela Kaniber hatte die Initiative „Heimatunte­rnehmen“im Mai gestartet, um die Lebensqual­ität in ländlichen Regionen zu verbessern. „Vitale Dörfer brauchen Dorfläden, Bäcker, Metzger und Handwerker direkt vor Ort“, sagte Kaniber bei einer Fachtagung für Ländliche Entwicklun­g in Günzburg. Denn zu einem attraktive­n und lebendigen Standort gehöre auch ein ausreichen­des Angebot an Waren und Dienstleis­tungen.

Ein Baustein der Initiative ist laut der Ministerin die Förderung von Kleinstunt­ernehmen der Grundverso­rgung mit bis zu 200000 Euro. Damit will der Freistaat Betriebe bei Investitio­nen unterstütz­en und Neugründun­gen erleichter­n. Darüber hinaus will Kaniber die Förderung der Dorferneue­rung verbessern, um die Innenentwi­cklung in den Ortskernen voranzubri­ngen.

Künftig erhalten alle Kommunen bis zu 80 Prozent Förderung, wenn sie leer stehende Gebäude modernisie­ren, instand setzen oder aber abbrechen, um die Grundstück­e für eine Wiederbeba­uung bereitzust­ellen.

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