Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Genuss, Gesundheit und Gemeinschaft
Projekt Wie die Pläne und die Finanzierung für den Dorfladen mit Kaffeewirtschaft in Horgau aussehen könnten
Horgau Es ist ein ganz besonderes Projekt, das am Montagabend bei der Sitzung des DorferneuerungsVorstands vorgestellt wurde: Die Genossenschaft „Herzstück“will in Horgau einen Dorfladen mit Kaffeewirtschaft eröffnen. Dort sollen Lebensmittel aus der Region genauso wie Nützliches für ein nachhaltiges Leben angeboten werden. Das „Herzstück“versteht sich als ein Ort für Genuss, gesundes Essen und Gemeinschaft. Und noch mehr: „Mann muss sich es als eine Art Plattform vorstellen“, sagt Anja Dördelmann aus dem Vorstand der Genossenschaft. Denn neben dem Laden mit Gastronomiebetrieb soll etwa ein vielfältiges Bildungsprogramm entstehen. Dazu gehören Koch-Workshops mit dem Ernährungsinstitut München. Auch eine Zusammenarbeit mit der neuen Trauminsel und der LehmbauGruppe Augsburg sei geplant, um beispielsweise jungen Menschen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Weiteren Ideen seien keine Grenzen gesetzt, so Dördelmann.
Unterkommen soll der Regionalmarkt im leer stehenden Gebäude in der Augsburger Straße 2a – es gehört der Gemeinde. Darin befand sich früher eine Metzgerei. Um das Gebäude mit Parkplätzen und einer Terrasse nutzen zu können, muss es zuerst einmal saniert werden. Rund 350 000 Euro sind dafür veranschlagt. Die Genossenschaft Herzstück soll es anschließend pachten. Für die Sanierung könnte die Kommune einen Zuschuss bekommen – und zwar im Rahmen der laufenden Dorferneuerung. Die Zukunft des Gebäudes steht auch auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung, die am Donnerstag, 28. Juni, stattfindet.
Das „Herzstück“passt übrigens genau ins neue Förderprogramm „Heimatunternehmen“. Damit will die bayerische Staatsregierung den Ideenreichtum und Gestaltungskraft unterstützen, der die ländlichen Räume Bayerns prägt. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hatte die Initiative „Heimatunternehmen“im Mai gestartet, um die Lebensqualität in ländlichen Regionen zu verbessern. „Vitale Dörfer brauchen Dorfläden, Bäcker, Metzger und Handwerker direkt vor Ort“, sagte Kaniber bei einer Fachtagung für Ländliche Entwicklung in Günzburg. Denn zu einem attraktiven und lebendigen Standort gehöre auch ein ausreichendes Angebot an Waren und Dienstleistungen.
Ein Baustein der Initiative ist laut der Ministerin die Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung mit bis zu 200000 Euro. Damit will der Freistaat Betriebe bei Investitionen unterstützen und Neugründungen erleichtern. Darüber hinaus will Kaniber die Förderung der Dorferneuerung verbessern, um die Innenentwicklung in den Ortskernen voranzubringen.
Künftig erhalten alle Kommunen bis zu 80 Prozent Förderung, wenn sie leer stehende Gebäude modernisieren, instand setzen oder aber abbrechen, um die Grundstücke für eine Wiederbebauung bereitzustellen.