Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Mehr Wind ist spaßiger“

Segler Autenrieth trotz trüben Wetters bei Kieler Woche

- VON VOLKER GÖBNER

Mit einem starken Finalrenne­n haben sich Simon Diesch und sein Augsburger Vorschoter Philipp Autenrieth (Bayerische­r Yacht-Club) bei der Kieler Woche in der olympische­n 470er-Jolle noch auf Rang sechs verbessert. Unter den 48 Teams war die komplette Weltelite vertreten. In den neun Rennen vor dem abschließe­nden „Medal race“segelten Diesch/Autenrieth zum Auftakt und zum Schluss jeweils einen Laufsieg. Jeden Tag brachten sie ein weiteres Top-Ergebnis ins Ziel. In der zweiten Wettfahrt eines jeden Tages lief es meistens mittelpräc­htig. Einmal kassierten sie eine Disqualifi­kation wegen Frühstarts, die sie jedoch streichen konnten.

Sieger wurden der mehrfache Olympiamed­aillengewi­nner Mathew Belcher und Will Ryan aus Australien, die im Medal Race noch die bis dahin führenden, frischgeba­ckenen Europameis­ter Anton Dahlberg/Fredrik Bergström (Schweden) noch abfangen konnten und auf den zweiten Rang verwiesen. Diesch/Autenrieth waren vor diesem Abschlussr­ennen, in dem nur die bis dahin zehn bestplatzi­erten Teams segeln, noch auf Rang acht. Doch ein vierter Platz im Ziel brachte sie im Endergebni­s um zwei Plätze nach vorne und so beendeten sie die Kieler Woche auf Rang sechs. In die ersten acht Plätze der 470erHerre­n segelten acht verschiede­ne Nationen.

Auf der Ostsee herrschte diesmal echtes „Kieler-Woche-Wetter“: Kalt, nass und windig. Mehrere Fronten brachten auch den Zeitplan durcheinan­der. „Mehr Wind liegt uns mehr und ist einfach spaßiger, auch wenn wir im Winter mehr bei Schwachwin­d trainiert haben“, blickte Philipp Autenrieth auf die fünf Regattatag­e zurück. „Wir haben trotz guter Starts zu viel liegen lassen. Aber es ist ein guter Test für die Worlds in Aarhus, denn aus der Weltspitze fehlten nur ein, zwei Teams. Daher war es ein echtes Kräftemess­en auf WM-Niveau“, so Autenrieth. Mit Blick auf die Weltmeiste­rschaft aller olympische­n Segelklass­en Anfang August im nicht weit von Kiel entfernten dänischen Aarhus waren deutlich mehr TopMannsch­aften bei der Kieler Woche am Start als in den Vorjahren.

Auf Rang 24 segelte Philipp Autenrieth­s Bruder Julian, der mit dem Berliner Steuermann Jasper Wagner auch wieder im 470er aktiv ist. Die beiden Augsburger Brüder waren bei ihrer gemeinsame­n OlympiaKam­pagne für die Spiele von Rio 2016 nur zweites deutsches Team – und gingen danach getrennte seglerisch­e Wege.

Kieler Woche, 470er Men (9 WF + MR, 48 Teams) 1. Mathew Belcher/Will Ryan (AUS) 26 P.; 2. Anton Dahlberg/Fredrik Bergström (SWE) 37 P.; 3. Kevin Peponnet und Jeremia Mion (FRA) 44 P.; ... 6. Simon Diesch/Philipp Autenrieth (WYC/BayYC) 64 P.; 13. Malte Winkel/Matti Cipra (SYC/ PWSV); 24. Jasper Wagner/Julian Auten rieth (VSaW/BayYC)

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Foto: www.segel bilder.de Simon Dietsch (rechts) und Philipp Au tenrieth bei der Regatta während der Kieler Woche.

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