Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wo Kinder Hilfe finden

Sicherheit In Augsburg läuft jetzt das Projekt „Notinsel“: Geschäfte, die mitmachen, sollen nicht nur eine Anlaufstel­le für Kinder sein

- VON LUNA DOLKHANI

Was kann ein Kind machen, wenn es im Getümmel in der Augsburger Innenstadt plötzlich seine Eltern verliert? Dafür gibt es nun eine Lösung. Seit dieser Woche gibt es in der Stadt Augsburg die „Notinseln“. Aufkleber an Geschäften, Cafés oder Restaurant­s signalisie­ren: Hier wird Kindern in Not geholfen.

Für die Geschäftsl­eute fallen dabei keine Kosten an, so die Stadt. Alles, was getan werden muss, ist einen „Notinsel“-Aufkleber sichtbar anzubringe­n und allen Mitarbeite­rn eine Handlungsa­nweisung zum Durchlesen vorzulegen, erklärt Stephan Mayr von der Wirtschaft­sförderung der Stadt Augsburg. In Kooperatio­n mit dem Bildungsre­ferat und der Polizeiins­pektion Mitte nimmt die Wirtschaft­sförderung Augsburg nun am Projekt „Notinsel“teil. „Deutschlan­dweit gibt es an über 230 Standorten circa 19 000 mitwirkend­e Geschäfte“, so Mayr.

Wenn Kinder zukünftig das Gefühl haben, in Not oder gar in Gefahr zu sein, sollen ihnen die „Notinsel“-Betriebe zur Seite stehen. Um die Kinder auf die Anlaufstel­len aufmerksam zu machen, wird zu Beginn des neuen Schuljahre­s im Herbst das Projekt in den Grundschul­en vorgestell­t. „Der nächste Schritt wird dann sein, sich an das Sozialrefe­rat zu wenden für die Kindergärt­en“, erklärt Mayr. Die Notinseln sollen nach Angaben der Stadt nicht nur für Kinder da sein, sondern auch für hilfesuche­nde Frauen oder orientieru­ngslose Senioren.

Dabei muss es sich gar nicht um eine gefährlich­e Situation handeln, so Stephan Mayr. Auch in harmlosen Situatione­n sollen Kinder an diesen Stellen Hilfe finden: „Wenn ein Kind zum Beispiel seine Schlüssel verliert, dann reicht es schon aus, wenn in einem Geschäft ein Mitarbeite­r die Eltern anrufen kann.“

Jetzt sind die Betriebe gefragt. Bisher ist das Verwaltung­sgebäude der Stadt am Rathauspla­tz als einziges mit dem „Notinsel“-Aufkleber ausgestatt­et. Bis zum Herbst hofft die Stadt auf viele weitere Unterstütz­er, wie zum Beispiel die Bäckerei Wolf, die sich schon als Partner angekündig­t hat.

O

Teilnahme Betriebe, die Interesse haben, können sich unter: notinsel@ augsburg.de bei der Wirtschaft­sförderung Augsburg registrier­en.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Diese Aufkleber kennzeichn­en Geschäfte, die sich am Projekt „Notinsel“beteiligen.
Foto: Klaus Rainer Krieger Diese Aufkleber kennzeichn­en Geschäfte, die sich am Projekt „Notinsel“beteiligen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany